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Sprichwörter indigener Völker Russlands
aus Kabardino-Balkarien
und Karatschai-Tscherkessien

Die Sprichwörter aus den Repbliken Kabardino-Balkarien und Karatschai-Tscherkessien im Nordkaukasus wurden von der Russistin Gisela Reller auf Reportagereisen in die Sowjetunion, die sie für die Illustrierte FREIE WELT unternahm, jahrzehntelang zwischen 1964 und 1990 vor Ort bei den jeweiligen Völkern gesammelt. Weitere bisher unveröffentlichte Informationen über diese und 50 anderer  Völker der ehemaligen Sowjetunion auf der Webseite von Gisela Reller:   www.reller-rezensionen.de/
   
Informationen zu 50 Völker Russlands, von Abasiner bis Zachuren, in einem Lesebuch mit 1001 Sprichworten und über 100 Fotos und ethnografischen Illustrationen von Gisela Reller:
„Die Heimat ist eine goldene Wiege“, ISBN 978-3-8305-3934-6, erschienen am 27.08.2019.
Ein Blick ins Buch:   
www.bwv-verlag.de/detailview?no=3934


Sprichworte aus Kabardino-Balkarien
Flagge der Republik Kabardino-Balkarien
Wappen der Republik Kabardino-Balkarien
Flagge der Republik Kabardino-Balkarien
Wappen der Republik Kabardino-Balkarien
Die Republik Kabardino-Balkarien liegt im Föderationskreis Nordkaukasus der Russischen Föderation. Die Republik hat eine Fläche von 12.470 km² mit einer Bevölkerung von 859.939 Einwohnern. Die beiden Titularnationen sind mit fast 70% die Balkaren mit 108.577 (2010) und die Kabardiner mit 490.453 (2010) Personen. Die offiziellen Sprachen sind Kabardinisch, Balkarisch und Russisch. Gegründet wurde die Republik am 1. September 1921 als Kabardino-Balkarischen ASSR, die nach dem Zerfall der Sowjetunion Republik wurde.
In der Stalinzeit und dem 2. Weltkrieg wurden die Balkaren der Kollaboration mit den Deutschen bezichtigt und nach Sibirien deportiert und das Land in Kabardinische ASSR umbenannt, das Volk „Balkaren“ aus der Liste der Völker der Sowjetunion gelöscht. 1957 wurden sie Rehabilitiert und kehrten wie der Name zurück Nach einigen Schätzungen überlebten das 50 % der Balkaren nicht.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Kabardino-Balkarien
             https://de.wikipedia.org/wiki/Balkaren
             https://de.wikipedia.org/wiki/Kabardiner

Sprichworte der Balkaren

Achtest du die Ehre deines Volkes nicht, solltest du mit ihm auch nicht essen und trinken.

Allein das Talent zum Streit ist noch kein Beweis für Männlichkeit.

Am strengsten urteilt über eine Sache, wer sie selbst nicht zu machen versteht.

Bescheidenheit und Reichtum sind keine Brüder.

Besser als lautstarkes Gerede ist ein geruhsamer Schlaf.

Dampft die Hammelkeule auf dem Tisch, gelüstet's keinen Mullah nach dem Koran.

Der Ruf der Heimat ist so unwiderstehlich wie der Ruf nach Wahrheit.

Der Tod fragt nicht danach, ob du ein Jahr gelebt hast oder hundert.

Der Wolf stürmt die Herde, wenn er hungrig ist, der Mensch überfällt Völker, obwohl er satt ist.
(Das Sprichwort bestätigt sich mit Putins Überfall auf die Ukraine. Russland ist schon das größte Land der Erde und keiner will Russland ein Teil seiner Fläche streitig machen. Alle anderen Staaten erkennen Russlands Grenzen an, nur Putin bricht alle von Russland geschlossenen Verträge, bricht das Völkerrecht und von ihm selbst gegebenen Garantien und Versprechen und überfällt die Ukraine und will sie zerstören und annektieren.)

Dshigit, sei nicht wählerisch bei deiner Bettstatt, wenn du wirklich schlafen willst.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)

Dshigit, traue keiner schönen Witwe.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)

Eine Geliebte ist glücklicher als eine Schönheit.

Einem satten Gast ist nichts recht zu machen.

Eine Schuld lässt so lange nicht schlafen, bis sie beglichen.

Ein Gerücht hat lange Beine und fürchtet keine langen Wege.

Ein gutes Wort senkt das Schwert.

Erweist du einem Dummkopf Achtung, erhebt er seine Nase bis in den Himmel.

Feiger Hirt, scheue Herde.

Fett ist bei Menschen ein Mangel, Speck kleidet nur Schafe und Hammel.

Großes Leid eines Fremden ist fern, kleines eigenes Leid nah.

Hände und Stirn voller Tinte sind noch kein Beweis für das Beherrschen der Wissenschaften.

Im Trunk geleisteter Schwur hat nur den Wert einer halben Kopeke.

In der Not rechne eher mit dem nahen Nachbarn als mit dem fernen Verwandten.

Iss mit deiner Sippe so viel du willst, aber treibe keinen Handel mit ihr.

Ist das Fleisch im Kessel, belebt sich das Tischgespräch.

Kannst du Kater nicht leiden, füge dich den Mäusen.

Keine Ente verlässt den Bach, in dem ihre Küken schwimmen.

Keine Reise gleicht der anderen.

Kein Mann ohne Ebenen und Hügel, kein Mann ohne Freund und Feind.

Lieber ein Murmeltier in den Händen, als ein Steinbock hoch oben in den Felsen.

Lügen auszusprechen ist leichter, als sie sich anzuhören.

Mangel an Wein stellt Freundschaft auf die Probe.

Mit Asche bedeckte Glut hält länger, aber wärmt weniger.

Mit Hilfe der Brautwerberin lässt sich sogar ein Mörser verheiraten.

Nimm nicht das Mädchen, welche von der Mutter gelobt, sondern eines, das von den Leuten geschätzt wird.

Noch so großes Leid macht keinen Schmerz vergessen.

Nur stumme Leute lügen nicht.

Plaudere nicht alles aus, was du aus Büchern weißt.

Schmähe nicht das Land deiner Väter.

Schon bald, nachdem sich ein Traum erfüllt hat, ist die Freude daran erloschen.

Selbst ein zahmer Vogel setzt sich nicht auf eine leere Hand.

Selbst wer auf einen Thron sitzt, wurde von seiner Mutter nackt und bloß geboren.

Verstand ist weder Sache der Hautfarbe noch des Vermögens.

Verstoße deine Ehefrau nicht, weil deine Mutter sie schilt.

Von ein und denselben Lippen kann Honig und Gift tröpfeln.

Was von einem Weisen mit Mühe erkannt, wird von einem Dummkopf übermütig verlacht.

Wer als Letzter zu Worte kommt, hat mehr Argumente.

Wer einem Freund keinen Mangel nachsieht, wird einsam sein.

Wer es jedem Recht tun will, kriegt aus einer Ochsenhaut kein einziges Paar Stiefel zugeschnitten.

Wer tagsüber rechtschaffen arbeitet, schläft nachts rechtschaffen.

Wer viel besitzt, kann viel verlieren.

Wie weit ein Fluss auch über seine Ufer tritt, immer zieht er sich wieder in sein Bett zurück.

Willst du dich mit deinem Bruder zanken, verkaufe ihm ein Kälbchen oder einen Stier.

Wolfsgeheul macht alle Streitigkeiten der Hunde vergessen.
 
Sprichworte der Kabardiner

Argwohn sucht Haare sogar im Eidotter.

Auch der Tod kennt Tapferkeit.

Auch unter Lumpen kann das Herz eines echten Dshigiten pochen.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)

Auch wenn andere für dich eintreten, musst du für dich einstehen können.

Auf Allah vertraue, doch besser, Bruder, sündige nicht.

Bei einem guten Bauern ist der Ochs zäh und der Hund satt.

Besser, dem Freund etwas zu schenken als es zu verkaufen.

Bist du weder hungrig noch krank, so hat dich das Glück nicht übergangen.

Der Ältere nehme das Wort, der Jüngere das Schwert.

Der Feigling schlägt als Erster zu.

Der Held schweigt, bis der Feind in Sicht ist, der Feigling lärmt so lange, bis sich der Feind zeigt.

Des Kabardiners Gast genießt Schutz von allen Seiten.

Ein Blinder wäre glücklich, bucklig zu sein.

Eine Krankheit kommt durch die Tür und muss sich durchs Nadelöhr hinauszwängen.

Einer Mutter Kind ist auch ihr grauhaariger Sohn.

Ein guter Charakter ist die beste der Gaben, die ein Dummkopf haben kann.

Ein Hund hinkt nur so lange, bis er den Wolf erblickt.

Eintracht im Haus – die Frau ist klug.

Ein Unglück, wenn die Zunge im Vergleich zum Kopf zu lang geraten ist.

Ein wahrer Dshigit schweigt im Bett von seinen Heldentaten.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)

Freundschaft bewahren, ist, wie Hirsekörner bewachen.

Gibt man dir zu wenig, sei beleidigt, aber nimm's.

Hab und Gut behalte, Hoffnung und Zuversicht teile.

In der Heimat schmeckt die Brotkruste besser als in der Fremde der Braten.

Inmitten zweier alter Freunde gibt es kein fünftes Rad am Wagen.

Ist dein Gesprächspartner krumm, sprich mit ihm nicht über Bucklige.

Jede garstige Schwiegermutter war einst eine hübsche Schwiegertochter.

Je öfter jemand lügt, je weniger schämt er sich seiner Lügen.

Je schlechter ein Gast empfangen wurde, je weiter wird er beim Weggehen begleitet.

Nicht alle Mühen tragen Früchte.

Nicht alles, was das Auge sah, ist zum Weitersagen da.

Nicht das Schicksal, sondern Macht macht den Sklaven zum Sklaven.

Ob ein Hausherr stark oder schwach, gegenüber einem Gast ist er immer Sklave.

Preise und ehre weder Mann noch Ross, bevor du nicht einen Tag mit beiden unterwegs warst.

Schlimme Kunde ist geschwinder als gute Botschaft.

Sei dir nicht zu schade, selbst einer Vogelscheuche einen guten Tag zu wünschen.

Selbst der böseste Hund hat nur eine Schnauze.

Selbst eine Fürstin kann eine Herumtreiberin gebären.

Steht die Brennnessel in Blüte, ist auch sie schön.

Treib keine Späße mit der Liebe, sie könnte Ernst machen.

Von den Klugen ist der klügste Kopf, der sich Rat holt auch von einem dummen Tropf.

Was eine Mutter ihrem Kind auch gab, immer denkt sie, es sei zu wenig gewesen.

Wem das Fell juckt, der findet auch einen Knüppel.

Wen du Fürst nennst, der sieht dich als Knecht.

Wenn ein Gast zum Aufbruch drängt, ist der Hausherr schuld.

Wenn man etwas von einem Brautraub hört, denkt man zuerst an die eigene Tochter.

Wer der Enge der Heimat entfliehen will, der reise.

Wer niemandem traut, dem ist nicht zu trauen.

Wer schnell außer sich gerät, sollte in sich gehen.

Wer voller Mühe an die Macht gebracht, klammert sich daran mit aller Kraft.

Wie viele tragen eine Papacha - wie wenige sind Männer.
(Papacha = hohe Karakulschaffellmütze.)

Sprichworte aus Karatschai-Tscherkessien

Flagge der Republik Karatschai-Tscherkessien
Wappen der Republik Karatschai-Tscherkessien
Flagge der
Republik Karatschai-Tscherkessien
 Wappen der
Republik Karatschai-Tscherkessien
Die Republik Karatschai-Tscherkessien hat eine Fläche von 14.277 km² und liegt im Föderationskreis Nordkaukasus der Russischen Föderation am Nordabhang des Kaukasus westlich und nördlich des Elbrus. Karatschai-Tscherkessien hat 477.859 (2010) Einwohner, die zu ca. 80 Nationalitäten gehören. Die Karatschaier mit 194.324 (2010) und Tscherkessen mit 56.466 (2010) Angehörigen, zusammen etwas mehr als 50% der Bevölkerung, sind die Titularnationen. Die Karatschaier gehören zu den Völkern, die im 2. Weltkrieg 1943 vollständig nach Zentralasien deportiert wurden. 1957 wurden sie von Nikita Chruschtschow rehabilitiert und sie durften zurückkehren.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-Tscherkessien
             https://de.wikipedia.org/wiki/Karatschaier
             https://de.wikipedia.org/wiki/Tscherkessen

Sprichworte der Karatschaier
 
Alter macht nichts billiger.

Auch die Pferdeherde liebt ihre Heimaterde.

Auf dem Acker der Träume sprießt nur Eselsmist.

Bei einer Reise habe den Mut, für eine Weile alles hinter dir zu lassen, ohne zu wissen, was vor dir liegt.

Besser eine eigene Tochter sein als ein fremder Sohn.

Besser im fremden Aul als Geizkragen zu gelten als im eignen kein Saatgut zu haben.
(Aul = kaukasisches Dorf.)

Besser, sie gehören einem anderen: das schöne Töchterlein und das Feld am Wegesrand.

Den jungen Stier ertüchtigt das Joch, den Menschen - die Zeit.

Eine heranwachsende Tochter ist wie ein reißender Fluss.

In den Bergen kommt die Krankheit entweder im Sack des Händlers oder im Bettelsack des Armen.

In der Wiege Erworbenes reicht bis zur Bahre.

Ob müde vom Tanzen oder von Tränen - es zieht einen zur Essenschüssel.

Seines isst man mit dem Bauch, Fremdes mit den Augen.

Um Ajran zu genießen braucht's keine Zähne.
(Ajran, Ayran, Airan = Getränk aus Kuh-, Schaf- oder Ziegenjoghurt mit Wasser (im Verhältnis 2: 1) und Salz. Variationen mit verschiedene Kräutern wie Minze, Knoblauch, Olivenöl, Sauerampfer oder andere je nach Gegend. Die Karatschaier reichen Gästen als Zeichen der Gastfreundschaft oft eine Schale Ajran.)

Verstand kann nicht ohne Bewässerung erblühen.

Was du gleich tust, wird nicht zum Klotz.

Weisheit hat Grenzen, Dummheit ist grenzenlos.

Wer des Vaters Aul verlässt, wird keinen guten Tag mehr sehen.
(Aul = kaukasisches Dorf.)

Wer guter Absicht ist, dem fällt Arges gar nicht erst ein.

Wer nichts kann, wird nicht einmal in der Hölle gebraucht.

Wer sich nicht als Sieger zufriedengibt, wird sich als Besiegter zufriedengeben müssen.

Zum Ansehen führt weder lange Ruhepause noch langer Marsch.
   
Sprichworte der Tscherkessen

Auch an einem heiteren Tag ist ein Gewitter nicht ferner als ein Pferdesattel.

Auch im Wald allein plaudere kein Geheimnis aus.

Besonders nahe sind Tod und Not demjenigen, der immer an sie denkt.

Der Reiter und sein Pferd teilen nicht dasselbe Los.

Die Leidenschaft des Reisens ist kein Laster.

Die Wut eines Feindes ist kurz, der Groll eines Freundes - ewig.

Einer Brotfreundschaft wegen mache keine Blutsverwandtschaft zu Geld.

Ein Held ist ein Mann, der trotz Todesangst seelenruhig seinen Dolch zückt.

Ein Reicher trägt sogar die Schnürsenkel des Armen auf.

Ein Volk, das seine Heimat verloren hat, verliert auch seine angeborene Würde.

Hast du einen guten Vater, bilde dir darauf nichts ein - dein Verdienst ist, wenn du einen guten Sohn hast.

Hast du keinen Ratgeber, berate dich mit deiner Pelzmütze.

Hat sich eine Ziege am Wein gelabt, bändelt sie sogar mit dem Wolf an.

In dem nicht in Angriff genommenen Werk lauert die Schlange.

Irgendwann verliert man, was einem zu besitzen nicht beschieden ist.

Kommt die Wahrheit als Unwahrscheinlichkeit daher, wird sie wie eine Lüge empfangen.

Manches kleine Vögelchen richtet sich selbst zugrunde, weil es ein zu großes Ei legen will.

Mit dem, was du auf der Zunge hast, überzeugst du nur, wenn es von Herzen kommt.

Neidische Menschen verschweigen gern fremden Ruhm.

Nur dem Landstreicher und Liederjan ist jede Kopfbedeckung recht.

Ob einer gut oder böse, weißt du erst, hast du mit ihm Weg oder Dach geteilt.

Schau dich erst im Kreise um, ehe du mit dem Dolch ausholst.

Schuldige und Unschuldige sitzen oft am selben Tisch.

Selbst ein nettes Wort füllt keinen leeren Bauch.

Selbst ein Weiser kann Neider haben.

Springt dir tagsüber kein Unglück ins Auge, hast du nächstens keine bösen Träume.

Still die Zunge - heil der Hals.

Weder Hemden halten ewig, noch Zweifel und Ängste.

Wenn sich eine alte Ziege im Wasser spiegelt, kommt sie sich wie eine junge Geiß vor.

Wer meint, die Welt sei voller böser Menschen, tut meist selbst wenig Gutes.

Wer viel zuhört, spricht weniger.

Willst du dich rechtfertigen, gib die Schuld einem Toten.

Worte mit alter Weisheit sind zeitgemäßer Rede Zier.
   
Weitere, schon früher erschienene Bücher mit Sprichwörtern von Gisela Reller:


* Aus Tränen baut man keinen Turm, ein kaukasischer Spruchbeutel,
Weisheiten der Adygen, Dagestaner und Osseten, Eulenspiegel Verlag Berlin in zwei Auflagen (1983 und 1985), illustriert von Wolfgang Würfel.

* Dein Freund ist dein Spiegel,
ein Sprichwörter-Büchlein mit 111 Sprichwörtern der Adygen, Dagestaner Kalmyken, Karakalpaken, Karelier, Osseten, Tschuktschen und Tuwiner, mit einer Vorbemerkung und ethnographischen Zwischentexten versehen, illustriert von Karl Fischer, gestaltet von Horst Wustrau, Herausgeber ist die Redaktion FREIE WELT, Berlin 1986.

* Liebe auf Russisch, ein in Leder gebundenes Mini-Bändchen im Schuber
Sprichwörter zum Thema „Liebe“, Buchverlag Der Morgen, Berlin 1990, mit einem Nachwort versehen, illustriert von Annette Fritzsch.
Weitere Informationen auf der Webseite von Gisela Reller:   www.reller-rezensionen.de/