Flagge von Finnland Wappen von Finnland
Finnland ist eine parlamentarische Republik in Nordeuropa und seit 1995 Mitglied der Europäischen Union. Finnland grenzt an Schweden, Norwegen, Russland und die Ostsee.
Die beiden offiziellen Landessprachen sind Finnisch und Schwedisch. 92 % der Bevölkerung sind finnisch-, 6 % schwedischsprachig.
Ab dem 12. Jahrhundert war das dünn besiedelte Land ein Teil Schwedens. Nach 1809 gehört Finnland als autonomes Großfürstentum zu Russland. 1917 erlangte das Land die staatliche Unabhängigkeit. Finnland hat 5,4 Millionen Einwohnern und ist nur etwas kleiner als Deutschland.
1885 wurde die Schwedische Literaturgesellschaft Finnlands gegründet. In deren Volkskulturarchiv werden volkskundliche Überlieferungen und Sprichwörter gesammelt und erforscht. Bis um 1900 wurden ca. 60.000 finnlandschwedische Sprichwörter aufgezeichnet. Danach kamen durch weitere Sammlungen mehrere zehntausend Sprichwörter dazu. Außerdem gibt es noch die finnischen und die Saamischen Sprichwörter (die Saamen = Lappen, eine Minderheit in Finnland) in Finnland. Bis heute gibt es eine wissenschaftliche Sprichwortforschung in Finnland.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Finnland
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Finnische Sprichworte von A bis D
Aberglaube ist nicht Wissenschaft.
Alle haben nicht denselben Geschmack.
Alle kennen den Bär, aber der Bär kennt keinen.
Alle Männer sind tapfer beim Biere, aber nicht alle in der Not.
Alle Qualen werden nicht gewogen.
Aller Anfang ist schwer.
Alle Reden halten sich nicht auf dem Wasser.
Alle Schuhe werden nicht auf eine Art gemacht.
Alle Schweine sind im Dunkeln schwarz.
Alles passt in des Sängers Lied.
Alles zu seiner Zeit.
Alles zu seiner Zeit, sprach der Schafbock, als ihm der Kopf abgeschnitten wurde.
Jede Zeit hat ihre Art, sagte der Schafbock, als man ihm den Hals abschnitt.
Alle taugen nicht zum Herrschen.
Als das Eichhorn von der Tanne fiel, sagte es: „Die Nüsse sind hohl“.
Alter gibt nicht Verstand, es macht nur langsam gehen.
Altes Salz macht durstig.
Am Abend wird der Faule fleißig, und der ganz Faule am Sonnabend.
Am besten ist es, Geschäfte mit Gott zu machen, er hat zwei Hände und beide sind gleich warm.
Am Morgen munter (frisch), am Abend müde, das hält das Haus aufrecht.
Am Munde erkennt man den, der gegessen, am Auge den, der Böses getan hat.
An etwas Gutes erinnert man sich, das Böse geht einem nicht aus dem Sinn.
Angenehm ist es, im Frieden zu leben, schön im Kriege zu sterben.
Arbeite zur rechten Zeit, und belustige dich zur passenden Zeit.
Armut lädt nicht zum Stehlen ein, und Reichtum verbietet es nicht.
Armut wird nicht bestraft.
Auch das Königskind ist ein Kind.
Auch der alte Pfahl hofft bei Frühlings Wiederkehr, dass er grünen werde.
Auch der Hahn kräht nicht, wenn man befiehlt.
Auch der kluge Mann geht mal in die Falle.
Auch der Kluge nimmt Schaden.
Auch der Kluge wird betrogen, auch der Falsche kann in Netze geraten.
Auch der Schlechte taugt in der Gefahr.
Auch der Wolf lehrt seine Jungen zu heulen.
Auch des Armen Mund ist nicht aus Birkenrinde.
Auch die Krähe ist da, wo andere Vögel sind.
Auch die Schweine haben ihre Träume, doch sprechen sie nicht davon.
Auch die Wahrheit kann man nicht immer sagen.
Auch die Wände haben Ohren und der Wald hat Augen.
(Nirgends ist man vor heimlichen Zuhörern oder Spionen sicher. Ein Umstand, dem mit ähnlichen Sprichwörtern in vielen Ländern Rechnung getragen wird.)
Auch ein geschickter Arzt heilt nicht alle Wunden.
Da ist's immer gut, wo wir nicht sind, da kocht man Grütze in lauter Butter.
Da ist Verstand vonnöten, wo man auf des Klugen Frage antwortet.
Dann ist die Vernunft entfernt, wenn sie in eines andern Mannes Kopfe ist.
Das Alter kommt nicht ohne Gefährten.
Das Auge nimmt nichts weg.
Das besingt der Kluge, was der Dumme nicht einmal bemerkt.
Das Brot duldet keinen Staub, Mädchenehre keine schlechten Worte.
Das Echo kennt alle Sprachen.
Das Fest wird erst schön, wenn es weniger Gäste werden.
Das Feuer lässt nichts nach.
Das fremde Land ist eine Schwarzbeere, das eigene Land eine Erdbeere.
Das Füllen laufe nicht vor seiner Mutter.
Das Füllen weiß nicht den Weg, ehe man es auf den Weg leitet.
Das Geld hilft einem bis an die Tore der Hölle.
Das Gerücht fliegt nicht ohne Flügel.
Das Gestern steht vor uns.
Das hat sie doch sonst nicht gemacht, sagte der Zigeuner, als ihm die Frau starb.
(Zigeuner = frühere Bezeichnung für Angehörige einer über viele Länder verstreut lebenden, meist nicht sesshaften Volksgruppe. Die Bezeichnung Zigeuner wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Die korrekte Bezeichnung gesamte Volksgruppe wird Sinti und Roma genannt.
Die Zusammensetzungen mit Zigeuner als Bestimmungswort ist dagegen noch weitgehend üblich und ausdrücklich nicht diskriminierend zu verstehende, Beispiel: Zigeunersprache für die gesamte Sprachfamilie, ebenso existieren für Zigeunerschnitzel oder Zigeunersauce keine Ausweichform. Ebenso ist in Sprichwörtern die Bezeichnung nicht diskriminierend, sondern nur Historisch, genauso wie viele andere heute nicht mehr gebräuchliche Ausdrücke, die hier vielfach bei Bedarf erklärt werden. Wirklich schon zu ihrer Entstehungszeit diskriminierend gemeinten Sprichwörter gegenüber verschiedenen Volksgruppen sind in dieser Sammlung bewusst weggelassen.)
Das Haus lebt seine Weise. Besucher (Gäste) stören dabei nicht.
Das ist auf der Zunge, was im Sinne ist; das ist im Munde, was im Herzen ist.
Das ist eine schlechte Zeit, wenn der Pastor rudert.
Das ist Spott, was ins Ohr einschneidet.
Das Kind bringt das Brot mit.
Das Kind hilft auch mit, es säubert einen Fisch und isst zwei.
Das Kind ist der Schutz des faulen Weibes und der Zügel des raschen.
Das Kind kennt nicht die Obrigkeit, das Weib nicht die Gesetze.
Das Kind steckt das schöne Kleid in den Mund, die Junge zieht es an, die Alte steckt es in ihren Kasten.
Das Küchlein wird nicht verdorben im Feuer.
(Damit sie gut geraten sollten Kinder mit Strenge erzogen werden.)
Das Lamm versteht sich nicht auf Farben.
Das lange Leben gibt keinen Verstand, wenn Gott ihn nicht gibt.
Das Leben ist teurer als Gold.
Das Leben lehrt uns, wenn nichts anderes so jedenfalls, langsam zu gehen.
Das Licht triumphiert über die Werke der Finsternis.
Das Mädchen gibt man nicht für die Kopfsteuer.
Das mutterlose Kind steht im Wege, wenn die Stiefmutter backt.
Das nasse Feld braucht kein Wasser.
Das Neue ist immer angenehmer, wenn auch das Alte besser ist.
Das Pferd gehört dem Manne, die Wirtschaft dem Weibe.
Das Rentier, das uns ein Reicher geschenkt hat, muss man nicht untersuchen, man würde es sonst ohne Geweih finden.
Das Schiff, das mit jedem Winde segelt, kommt niemals in den Hafen.
Das Schwein träumt von seinem Trog.
Das schwere Schicksal trifft dich, ohne dass du es kauftest.
Das Singen ist leichter, aber das Lesen für die Seele besser.
Das Überflüssige macht nicht fett, wen nicht die Mäßigkeit ernährt.
Das Wasser bleibt nicht in der Hand, der Verstand nicht im Kopfe des Dummen.
Das Wasser hält sich nicht im Sieb.
Das Wetter lob am Abend, die Braut im andern Jahr, den Schwiegersohn zu Haus im dritten.
Das Wort aus dem Munde, ist klein wie ein Hermelin, nachher wird es groß wie ein Ochse.
Dem Befehlenden mangelt`s an Kräften nicht und dem Borgenden kein Geld.
Dem Dieb glaubt man nicht, auch auf seinen Eid.
Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut.
Dem Kinde keinen Branntwein, dem Füllen keinen Hafer.
Dem Mann, der mit Weibern zankt, darf die Zunge nicht mit Grütze verbrannt sein.
Der Mann, der sich mit Weibern zankt, dem muss die Zunge nicht mit Grütze verbrannt sein.
(Sprichwort in Deutschland: Der Mann, welcher mit Weibern streiten will, muss eine geläufige Zunge haben.)
Dem Pastor mangelt`s nicht an Worten, eher noch an Geld dem Kaiser*4.
(Das bedeutet, dass man viele Worte machen kann, ohne das etwas dahinter ist. Wenn es darauf ankommt, zeigt es sich, ob genug Kapital oder Kraft vorhanden ist.)
Dem Seehund brauchst du das Bellen nicht erst zu lehren.
Dem Seehund braucht man das Bellen nicht zu lehren.
Einem Seehunde braucht man das Bellen nicht zu lehren.
Dem Verrückten gibt man keinen Degen.
Den Anfang hat man in der Hand, das Ende liegt bei Gott.
Den Bären peitschet man nicht mit Ruten.
Den Dieb schont man nicht.
Den Fisch bekommt man nicht mit trockenen Füßen.
Den gestrigen Tag haben wir überlebt, den heutigen bis auf jetzt, für den morgenden sorgt der liebe Gott.
Denke, dass du hundert Jahre leben wirst und morgen sterben kannst.
Den Mann bemerkt man an seinem Gange.
Den Mann beurteilt man nicht nach seinem Rocke.
Denn was jedermann gefällt, und dem jedermann nachstellt, man sehr beschwerlich behält.
Den Ochsen fasst man beim Horn, den Mann beim Worte.
Den versprochenen Kuss vergisst das Gedächtnis nicht, aber der empfangene ist bald vergessen.
Den Vogel kennt man an seinen Federn, den Mann an seinen Sitten.
Den Vogel schießt man nicht wegen seiner Federn.
Den Wolf tötet man nicht mit einer Stecknadel.
Der Abend versammelt die Herde, die Nacht eine schlechte Familie.
Der Abstand zwischen den Augen der Wölfe und den Gedanken der Diebe sind gleich.
Der Anfang verschönt die Arbeit, am Schluss steht der Dank.
Der Ängstliche behält sein Leben.
Der Arme bedarf wenig für sein Leben, den Weg vor sich und den Stock in der Hand.
Der Arme hat die Geduld, es kochen, aber nicht, es abkühlen zu lassen.
Der Arme hat ein hübsches Weib, der Narr ein gutes Pferd für den Junker in der Nachbarbarschaft.
Der Arme ist ein König zu Hause.
Der Arme lebt so, wie nasses Holz brennt.
Der Arme lebt, wie das Nasse brennt.
(Da nasses Holz und andere nassen Sachen besonders schlecht brennen, bedeutet das Sprichwort, das arme Menschen gleichfalls den Umständen entsprechend nur sehr schlecht leben können.)
Der Armen Ehre ist mehr Wert als der Reichen Gold.
Der Bär hat die Kraft von neun Männern, aber den Verstand von einem.
Der Barsch hat die Wahl, auf den Köder anzubeißen oder nicht.
Der Bart sieht nicht auf die Schlechtigkeit des Mannes.
Der Baum fällt nicht auf einen Hieb.
Der bessert sich nicht, der sich nie betrübt.
Der Beweibte hat viel Sorgen, aber der Ehelose noch mehr.
Der Dieb begeht eine Sünde, der, welcher jemanden verdächtigt, neun.
Der Dumme gafft noch, wenn der Kluge schon geht.
Der eben Geborene steht nicht auf die Stelle, der Sterbende wählt nicht den Ort.
Der Erschrockene kann sich nicht wehren.
Der Faule schwitzt beim Essen, aber friert bei der Arbeit.
Der Faule zählt seine Werke.
Der Faule zur Arbeit, der Hahn auf den Hahnebalken.
Der Fisch ist immer im Wasser, obgleich nicht immer im Netz.
Der Fleißige hat immer Zeit genug, der Faule immer Eile.
Der Fleiß überwindet auch ein hartes Schicksal.
Der Fluss enthält allerlei, in Gesellschaften spricht man mancherlei.
(Das bedeutet, für neugierige Frager hat man nur vielsagende und ausweichende Antworten.)
Der freudenlose Abend ist lang.
Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber erst die zweite Maus kriegt den Käse.
Der Fuchs stirbt nicht im Sommer, wenn er im Winter nicht getötet wird.
Der geht einst in den Krieg, der früh die Kesseln leckte.
Der Geiz betrügt die Ehre und verwirrt auch den Klugen.
Der gereichte Milchtrank einer Kuh sättigt mehr als versprochener Braten.
Der Gute gibt von seinem Wenigen, der Schlechte nicht von seinem Vielen.
Der Habsüchtige nimmt ein böses Ende.
Der Hahn hat Lieder genug.
Der Hahn singt nicht auf Befehl.
Der Hanf hat zwei Ähren, das Mädchen nur eine.
Der Hecht kennt die Tiefe des Teichs, Gott die Tiefe des Meeres.
Der Held öffnet die Stubenrür: Die Mädchen laufen alle in die Ecke.
Der Hirt hat keinen Sonntag, die Waise keinen Feiertag.
Der Hof ist einen Schritt länger, die Schwelle um ein Brett höher, wenn eine fremde Schwägerin den Platz der alten Mutter einnimmt.
Der Hund bellt, den der Stock trifft.
Der Hund kommt, wenn man ihn ruft, ein guter Gast kommt ungerufen.
Hunde kommen, wenn man sie ruft, gute Gäste ungeladen.
Der Hund mag seinen Herrn, die Katze ihr Zuhause.
Der Hund nimmt es nicht übel, wenn er mit Brot beworfen wird.
Der Hund stirbt den Tod des Hundes.
Der Hungrige isst sogar Hasenbraten.
Der Hungrige schläft nicht, der Traurige lacht nicht.
Der ist nicht in Not gewesen, der dem andern nicht hilft.
Der ist nicht reich, der nicht etwas Altes besitzt.
Der ist noch kein kluger Mann, der Geld erwirbt, aber der ist`s, der es zu behalten weiß.
Der Kessel ist gut auf dem Feuer, auch wenn er nur Wasser kocht, die Hausfrau ist gut im Haus, auch wenn sie untätig sitzt.
Der Kluge wird nur einmal betrogen.
Der Knecht wird selten gelobt, die Schwiegertochter niemals.
Der Knochen bleibt in der Hand des Verteilers.
Der Kuckuck bringt eine milde Jahreszeit, die Schwalbe warme Tage.
Der Kurze nimmt eher ein Stück Dreck von der Erde auf als der Lange einen Stern vom Himmel.
Der langen Freude folgt das Weinen, dem langen Lachen folgt der Furz.
Der Langsame erreicht sein Ziel, der Eilige bleibt auf der Strecke.
Der Lebende sieht vor sich, der Verstorbene hinter sich.
Der Leidende klagt ständig.
Der Magen (Die Not) lehrt den Lappländer das Schießen.
Der Mann geht in Geschäften vom Hause, die Frau um zu schmausen.
Der Mann hat Zeit genug, sich eine Frau zu wählen.
Der Mann herrscht über seine Frau, der Pastor über seine Gemeinde, der Kaiser*4 über das ganze Reich.
Der Mann ist geschaffen zum Lenken der Frau, die Frau, die Kinder zu hüten.
Der Mann ist schwarz, der Bart ist weiß.
(Das bedeutet, ein hässlicher aber reicher Mann wirbt um eine Frau.)
Der Mann kann immer eine neue Frau finden, aber die Kinder keine Mutter.
Der Mann kehrt aus Åbo*1 wieder zurück, aber nicht aus jener Welt.
Der Mann trinkt den Schnaps, die Frau hat den Rausch auszuhalten.
Der Mann verdient sein Ansehen, aber nicht zu viel Lob.
Der Mann verlässt das Haus, um arbeiten zu gehen; die Frau verlässt das Haus, um sich der Welt zu zeigen.
Der Mensch denkt zu leben, wenn er auch den Tod schon vor dem Munde hat.
Der Mensch hat nur ein Leben, aber viele Zeiten.
Der Mensch sagt kein Wort, das ihm nicht irgendwann einmal entgegenkommt.
Der Mensch sorgt für seine Kleider und Gott für sein Essen.
Der Morgen ist klüger als der Abend.
(Vergleichbares deutsches Sprichwort: Hinterher ist man immer klüger.)
Der Morgen verlängert den Tag.
Der Mund lügt, aber die Augen sagen die Wahrheit.
Der Mund spricht vom Scheiden, die Herzen nähern sich.
Der Mutter Rute ist besser als des Fremden Weißbrot.
Der Mut verlässt den Braven nie; die Gefahr erhöht ihm denselben.
Der Name macht den Mann nicht schlechter, wenn der Mann den Namen nicht schlimmer macht.
Der Narr erzählt seine Sorgen einem anderen, der behaglich lebt.
Der Narr muss viel arbeiten, der Schlaue kommt leichter davon.
Der Narr preist sein Pferd, der Irre seine Schwiegertochter, der Unwissende seine Tochter.
Der Narr spricht lange, der Kluge denkt lange.
Der neue Schnee ist der Tod des alten.
Der Ochs geht noch immer vorwärts, wenn das Pferd schon ruhen muss.
Der Ostwind bringt Regen, Weiberstreit Tränen.
Der Ostwind hört nicht eher auf zu wehen, als bis es regnet; das Weib nicht eher auf zu zanken, als bis es weint.
Der Pastor isst nicht viel, aber seine Kinder.
Der Pfennig ist der Anfang der Million.
Der Reiche kommt davon mit seinem Gelde, der Arme mit seiner Rückenhaut.
Der Reichen Kühe werfen immer zwei Kälber auf einmal.
Der Reiche spricht sitzend.
(Er braucht im Gegensatz zu armen Menschen nicht aufzustehen.)
Der Reine braucht sich nicht zu waschen.
Der Reisende sieht alle Wunder, der Gast bemerkt die Fehler der Tochter.
Der Satte weiß nichts vom Hunger und der Lachende nichts von Tränen.
Der Scherz ist erlaubt, aber nicht der beleidigende Vorwitz.
Der Schlaf bespricht sich nicht mit dem Betrübten.
Der Schlaf endigt nicht mit schlafen und die Arbeit nicht mit arbeiten.
Der Schlaf wird nicht durch Schlaf, die Arbeit nicht durch Arbeit beendet.
Der schlechte Pfarrer predigt über sich selbst.
Der Schnaps schlägt auch den Klugen, und Krankheit bringt auch den Gescheiten um.
Der Schuster gehört zu dem Geschlecht der Wölfe, er isst Fleisch und Leder.
Der Schweigende besiegt alle.
Der Sommer kommt springend herein, der Winter gähnend.
Der Sommer trocknet auch, was er nass macht.
Der Sommer währt nicht immer.
Der Sperling hat nicht die Gewalt des Ochsen.
Der Spott zerschmettert das Herz.
Der Stolze straft sich immer selbst.
Der Tapfere zittert nicht, der Feste wankt nicht.
Der Teufel besucht auch das Pfarrhaus.
Der Teufel malt sich immer schwarz an, aber wir sehen ihn immer rosenfarben.
Der Tod fasst seine Opfer auch hinter einer Tür.
Der Tod ist keine Kirchmesse und das Hinscheiden kein Spiel.
Der Tolle arbeitet viel, der Kluge lebt mit weniger Mühe.
Der Tolle erzählt dem Narren (oder Fremden) seine Sorgen.
Der Tolle schilt den Gutherzigen und zankt mit dem Stillen.
Der Tolle spricht lange, der Kluge denkt lange.
Der verheiratete Mann hat viele Sorgen, der unverheiratete noch viel mehr.
Der vernünftige Mann regiert seine Frau.
Der Verstand ist besser als Arbeit, teurer als Geld.
Der Verstorbene bedarf keines Wächters.
Der Verzagte flieht in den Wald, der Tapfere bleibt zu Hause.
Der Vogel fliegt nicht eher, als bis die Flügel ihm gewachsen sind.
Der Vogel fliegt nicht höher, als die Flügel ihn tragen.
Der Vogel fliegt nicht zu hoch, dessen Flügel beschnitten sind.
Der Vorabend ist das beste Fest.
Der Wald hat Ohren und der See hat Augen.
Der Winter geht nicht, ohne einen Blick zurück zu werfen.
Der Winter vergeht nicht ohne sich umzusehen.
Der Wirt ist immer Wirt, wenn auch eine Erle, der Knecht ist immer Knecht, wenn auch eine Eiche.
Der Wolf bekommt auch den alten Hund.
Der Wolf frisst auch das gezählte Schaf.
Der Wolf frisst seine Beute allein.
Der Wolf lief mit deinen Strümpfen, der Fuchs nahm deine Schuhe.
Der Wolf rührt nicht die Steine an, der Bär zerreißt nicht den Felsen.
Der Wolf schämt sich nicht seiner Augen.
Der Wolf sieht immer nach dem Walde hin.
Der Wolf weint nicht über den Tod des Hundes.
Der Zapfen fällt nicht weit von der Kiefer.
Der Zweck heiligt die Mittel.
(Gleiches Sprichwort auch in Deutschland)
Des Armen Klete*3 ist voll, bis zur Schwelle.
Des Dummen Vorrat wird zuerst aufgegessen.
Des Pfarrers Sack hat keinen Boden.
Des Sommers Laub erhält sich nicht in den Herbststürmen, die zarte Blume nicht im Winter.
Des Winters Schnee zerrinnt nicht zum Himmel.
Dichtes Haar, böse Frau; dichte Mähne, gutes Pferd.
Die Abschiedsstunden sind die feierlichsten.
Die als Mädchen zankt, schlägt als Frau.
Die Augen des Gierigen sind nur durch Erde zu füllen.
Die Brust schützt den Helden, die Füße den Hasen.
Die Butter der Ziege, das Vermögen der Frau - diese Dinge sind im Haus nicht vonnöten.
Die Ehre ist hin, der Ruf aber ist gewachsen.
Die Eile hat der liebe Gott nicht geschaffen.
Die Elster ist auch dann hübsch, wenn man sie selten sieht.
Selten gesehen ist auch die Elster schön.
Die erste Nacht am Galgen ist die schlimmste.
Die Falschheit hilft nicht auf lange.
Die Frau des Leinenhändlers hat eine zerrissene Mütze und die Wirtin des Schmiedes ein Holzschloss.
Die Gekrönten pflügen nicht das Feld.
Die Geschäfte sind so, wie man sie treibt, die Gesetze so, wie man sie liest.
Die Gewohnheit bleibt nicht in der Stube, die Wissenschaft haftet nicht an der Tür.
Die Gier häuft auf, der Tod macht alles gleich.
Die Hälfte in jedem Spiel ist Wahrheit.
In jedem Spiel ist die Hälfte Wahrheit.
Die Hand des Schaffenden hat immer zu tun.
Die Hände des Gebenden werden müde, die des Nehmenden nie.
Die Hände des Untätigen sind empfindlich, und der Faule hat Blasen an den Händen.
Die Hässlichen brauchen schöne Kleider.
Die Hässlichen müssen schöne Kleider haben.
Die Heiden kommen aus ohne Prediger, aber nicht ohne Schmied.
Die Herren haben es nicht eilig.
Die Jahre sind die Totengräber unserer Freuden und Schmerzen.
Die Katze lässt man nicht die Wurst hüten.
Die Kinder des Schusters haben keine Schuhe.
Die Krähe stirbt nicht mit Fluchen, die Dohle nicht mit trockenen Worten.
Die Krähe verkündet keinen Sommer.
Die Krankheit des Reichen ist allen bekannt, aber nicht einmal der Tod des Armen.
Die Kriege sind nicht ohne Neuigkeiten, die Stürme nicht ohne Vorfälle.
Die Laus im Strumpf bringt Kummer, der Floh auf dem Kopf bringt Freude.
Die Lebensart richtet sich nach dem Vorteil, das Rudern nach dem Wasser.
Die Liebe ist grausam und hart, man stirbt an ihr im Stehen, und die Augen bleiben offen.
Die Lüge reitet, die Wahrheit schreitet, kommt aber doch zur rechten Zeit an.
Die Mädchen müssen sich umsehen rechts und links, ehe sie den Ring annehmen.
Die Maus hat viele Kriechlöcher.
Die Morasttanne taugt nicht zum Gefährten der Hügelfichte.
Die Mühlen gehen mit der Sonne, die Frauen sogar wider die Ströme.
Die Mühlen gehen (Mühle geht) mit dem Strom, die Frauen (Frau) sogar gegen den Strom (ihn).
Die Narren sät und begießt (pflügt) man nicht, sie wachsen von selbst.
Die Nase muss man nicht in alles stecken.
Die Not lehrt den Lappländer schießen.
Die Obrigkeit ist der Untertanen Spiegel.
Die Raupe lebt auch zwischen der Baumrinde.
Die Reichtümer der Frau bringen Hader ins Haus.
Die Reinlichkeit ist besser als Arbeit.
Die Sauna ist die Apotheke der armen Mannes.
Die Schachtel wählt ihren Deckel.
(Vergleichbare deutsche Sprichwörter: Jeder Topf findet seinen Deckel, Gleich und gleich gesellt sich gern.)
Die Schmiere bringt das Rad zum Rollen.
Die schwarze Wolke macht nur Angst, aber die graue regnet.
Die schwerste Arbeit ist das Sterben, die traurigste, die Wohnung zu ändern.
Die Schwiegertochter ist der Zahnstocher der Schwiegermutter.
Die sind eh zu sauer' sagte der Fuchs, über die Vogelbeeren, an die er nicht heran kam.
Die Sitten sind in unserer Hand, die Gesundheit in Gottes.
Die Sonne scheint auch anderwärts, nicht allein auf des Vaters Fenster und die Tür des Bruders.
Die Sonne scheint auch auf den Reisighaufen.
Die Sorgen hören nicht auf, sie ändern sich nur.
Die steinige Erde lässt das Korn wachsen, und die ärgerliche Frau tut die Arbeit.
Die Stimme der Mücke reicht nicht bis zum Himmel.
Die Stunden der Trennung sind die wärmsten.
Die Tage fallen nicht übereinander, sondern kommen nacheinander.
Die Tochter hat die Gewohnheiten ihrer Mutter, der Sohn die Wohnung des Vaters.
Die trockene Kehle hat keinen Laut.
Die Vernunft ist besser als Gedächtnis.
Die Wahrheit ist das erste Opfer im Krieg.
Die Wahrheit verbrennt auch im Feuer nicht.
Die Welt ist ein verlässlicher Lehrer, aber sie verlangt hohe Bezahlung.
Die Wiese ist die Mutter des Feldes.
Die Wirtschaft besteht durch Klugheit, nicht weil man früh aufsteht und viel Leute hat.
Die Zeit bringt Reichtum, die Zeit bringt ein stilles Wasser.
(Wenn man abwarten kann, wird das Meiste mit der Zeit besser oder leichter.)
Die Zeit findet Mittel, gibt Rat.
Die Zeit fragt nicht nach dem Mann, wenn nicht der Mann nach der Zeit.
Die Zeit heilt die Wunden.
Die Zeit ist älter als die Alten, die Luft größer als die Großen.
Die Zeit liegt immer vor uns.
Die Zeit verändert sich, der Mensch mit der Zeit.
Die Zeit vergeht beim Überlegen, der Tag, wenn man den Kopf wiegt.
Die Zunge vereinigt die Völker.
Du kannst das Meer umgehen, aber nicht dem Mann ausweichen, dem du Böses getan hast.
Du kannst deinen Wert sehen, aber ehre auch einen andern.
Durch Abwiegen wird die Schei... nicht besser.
Durch Frauen und Wölfe ist die Welt verdorben.
Durch Geschrei wird nichts leichter und durch Jammern nichts besser.
Finnische Sprichworte von A bis D
*1 Åbo - Schwedischer Name der finnischen Stadt Turku. Sie wurde im 13. Jahrhundert gegründet, ist ein Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum und war während der schwedischen Zeit die wichtigste Stadt in Finnland. Zwischen 1809 und 1812 war sie die Hauptstadt des Großfürstentums Finnland.
*2 Eidam - veralteter Ausdruck für den Ehemann der Tochter = Schwiegersohn, auch Tochtermann. Mittelhochdeutsch eidem und althochdeutsch eidum. Ursprüngliche Bezeichnung für den Mann, der in die Familie einheiratet und damit am Erbe der Tochter teilnimmt. Belegt sind bis ins 9. Jahrhundert bekannt. Die Ehepartnerin des Sohnes, heute Schwiegertochter, wurde früher mit Schnur oder Söhnerin bezeichnet. Zu Schwiegerkindern besteht keine biologische Verwandtschaft, sondern eine Schwägerschaft, sie sind angeheiratete, so genannte affine Verwandte.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwiegerkind
*3 Klete - im Baltikum von Finnland bis Ostpreußen beheimatete Form eines Speichers, Kornhauses oder hölzerne Laube. Er kann zum Schutz vor Feuchtigkeit auf Steinen gebaut sein und im Sommer als Wohnung genutzt werden.
*4 Der Kaiser war der russische Zar. Das Großfürstentum Finnland war von 1809 bis 1917 ein mit einer weitgehenden inneren Autonomie ausgestatteter Teil des Russischen Reiches. Es entstand, nachdem das seit Jahrhunderten zu Schweden gehörende Finnland infolge mehrerer russisch-schwedischer Kriege an Russland abgetreten werden musste. Als Zugeständnis an die Finnen galten trotz der folgenden Zugehörigkeit zu Russland die schwedischen Gesetze weiter. Der russische Zar war gleichzeitig der Großfürst Finnlands und verband in dieser Personalunion beide Territorien. Diese Verbindung endete infolge der russischen Revolutionen und Abdankung des Zaren nach dem Verständnis der Finnen in der vollen Unabhängigkeit Finnlands.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Ff%C3%BCrstentum_Finnland