Nichts ist so kühn wie ein blindes Pferd.
Nur ein Nagel war Schuld, dass das Hufeisen verloren ging.
Nur wer das Ziel kennt, kann treffen.
Rollender Stein setzt keinen Schimmel an.
Schlag den Sohn des Edelmanns gut, oder rühr' ihn nicht an.
Schönheit ist mächtig, Geld allmächtig.
Selbst wenn der Feind Gutes tut, ist er schlecht.
Sie befahlen's dem Fuchs, und der Fuchs befahl's seinem Schwanz.
Sieh nicht auf das, was ich tue, aber höre auf das, was ich sage.
Statt des Esels stöhnt der Sattel.
Taten sind Früchte, Worte nur Blätter.
Taten sind Männer, Worte sind Frauen.
Umsonst schmeckt sogar Essig süß wie Honig.
Ungebildeter Mensch ist wie ungehobeltes Holz.
Ungeladen erscheinen die Guten bei Guten zu Gaste.
Ungeladen kommt der Gute zum Guten als Gast.
Unwissenheit über sein Unglück ist ein klarer Gewinn.
Vergangenem nachtrauern heißt Gegenwärtiges versäumen.
Vergiss nie: Meine Gutmütigkeit ist keine Schwäche und meine Toleranz keine Ignoranz.
Viele versprechen Berge und machen dann Maulwurfshügel.
Vielleicht bin ich heute die Brust, die dir Milch gibt. Vergiß aber nicht: Es ist nicht meine Brust, die dich nährt, es ist die Milch.
Vom Kind und vom Verrückten erfährst Du die Wahrheit.
Vom Wind gesammelt, vom Teufel zerstreut.
Von außen eine Puppe und von innen die Pest.
Von einem Kind und von einem Verrückten erfährst du die Wahrheit.
(Vergleichbares Sprichwort in Deutschland.: Kinder und Narren sagen die Wahrheit.)
Wahrheit ohne Lügen - Speise ohne Salz.
Wann ist eine Frau flink? Am Samstagabend.
(Das soll bedeuten, das Frauen nur schnell werden, wenn die Arbeit der Woche getan ist und es am Wochenende zum Vergnügen und Zeitvertreib geht.)
Wäre die Arbeit etwas Gutes, so würde auch der Bischof arbeiten.
Was das Schicksal mit schwarzer Tinte schreibt, kann die Sonne nicht bleichen.
Was der Teufel nicht kann, macht die Frau.
Was der Wind zusammengebracht, zerstreut der Teufel wieder.
Was ein heiterer Tag wird, das zeigt sich schon am Morgen.
Was hilft's, ein goldenes Becken haben, um Blut hineinzuspucken.
Was man auf Morgen verschieben kann, ist es nicht wert, heute getan zu werden.
Was sich nicht lösen lässt, das zerschneide.
Weder die Erde blüht ohne Regen noch die Seele ohne Tränen.
Wenn das die Straße ist, die du zu gehen gewählt hast, musst du auf alles gut vorbereitet sein.
Wenn dein eigener Hof trocken ist, so gieße das Wasser nicht in den Weg.
Wenn die Milch verschüttet ist, kann man sie nicht mehr aufsammeln.
(Es ist zu spät, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.)
Wenn du auch Priester bist, wirst du mit deiner Reihe gehen.
(Vordrängeln gibt es nicht, es geht alles der Reihe nach, auch wer angeblich wichtig ist, muss sich hinten anstellen.)
Wenn du einen Freund verlieren willst, dann leih ihm Geld.
Wenn du einen Menschen verehren willst, geh ihm aus dem Wege.
Wenn du ein fairer Jäger sein willst, so gibt dem Hasen auch ein Gewehr.
Wenn du ins Kloster gehst, so rede vom Abte nur Gutes.
Wenn du keinen alten Menschen zu Hause hast, so leih dir einen.
Wenn du nicht an die Tür klopfst, wird die Tür auch nicht aufgemacht.
Wenn eine Mutter weint, krümmt sich sogar Gott.
Wenn ein schlechter Schuldner dir einen Sack mit Heu bringt, so ist's Gewinn.
Wenn es nicht Blitzt kommt auch kein Donner.
Wenn etwas Süßes oft wiederholt wird, ist es nicht mehr süß.
Wenn Wünsche wahr würden, wäre auch der Bettler reich.
Wer dem Meer vertraut, kennt es nicht.
Wer dem Unglück ausweicht, wird auch dem Glück nicht begegnen.
Wer Eier möchte, muss das Gackern der Hennen ertragen können.
(Vergleichbare Sprichwörter auch in anderen Ländern.)
Wer eine schnelle Zunge hat, soll wenigstens nicht langsam denken.
(Sprichwort aus Kreta)
Wer einem Tauben die Glocke läutet (klingelt, schellt), einen Toten mit Weihrauch beräuchert und einem Trunkenen noch mehr einschenkt, bemüht sich umsonst.
Wer es eilig hat, stolpert leicht.
Wer (wirklich) glücklich sein will, muss zu Hause bleiben.
Wer (gute) Freunde hat braucht keine Reichtümer.
Wer hinter mehreren Hasen herläuft, fängt keinen.
(Das Sprichwort gibt es in verschiedenen Variationen in etlichen Ländern. Das bedeutet, wenn ein Mann mehreren Frauen den Hof macht, wird ihn keine erhören.)
Wer im Gefängnis geboren wurde, liebt das Gefängnis.
Wer lange irrt, lebt lang.
Wer neidet, ist blind. Wer hasst, ist taub. Wer zürnt, der lahmt. Nur wer liebt, hat kein Gebrechen.
Wer nichts bezweifelt, weiß auch nichts.
Wer nicht spricht, der wird begraben.
Wer sich mit Kleie befasst, den picken die Hühner an.
Wer sich selbst beherrscht, der ist weise.
Wer sonst preiset den Vater, als nur unglückliche Söhne?
(Das bedeutet, wer selbst nichts ist oder leistet, beruft sich oft auf die Leistungen oder Vorzüge seiner Vorfahren, um sich selbst mit deren Verdiensten aufzuwerten.)
Wer Unglück nicht ertragen kann, ist wirklich unglücklich.
Wer wahrhaft glücklich sein will, muss zu Hause bleiben.
Wie die Wange, so der Schlag.
Wie du den Ton anstimmst, so werden sie dir singen.
Wie viel besser würden wir unsere Zeit nützen, wenn wir wüssten, wie viel uns noch zur Verfügung steht.
Wir haben die beste Regierung, die man sich kaufen kann!
Wir haben ihn noch nicht gesehen und ihn (schon) Johannes getauft.
(Die Küken sind noch nicht geschlüpft, aber schon verkauft.)
Woanders wird gegackert und woanders legen die Hühner Eier.
Wo der Topf kocht, kocht auch die Freundschaft.
Wo es süße Kirschen gibt, sollte man einen Korb haben.
Wo Geld ist, geht das Ruder und bläst der Wind.
Worte wenden des Menschen Sinn und Wind das Wasser.
Wo zu viele Hähne krähen wird es später hell.
Zahlst du ein Jackett, bekommst du ein Jackett. Zahlst du einen Ärmel, bekommst du einen Ärmel.
Zeig mir deine Freunde, und ich sag dir, wer du bist.
(Schon im Sprichwörter-Lexikon von Samuel Christoph Wagener, erschienen 1813 in Quedlinburg (2005 im Georg Olms Verlag nachgedruckt), ist ein ähnliches (sage mir . . ) als deutsches Sprichwort auf Seite 154 aufgeführt. So oder ähnlich wird es auch als Sprichwort in vielen anderen Ländern verbreitet (in Armenien, Brasilien, Italien, Spanien, Ungarn Türkei, Vietnam und andere) oder als Zitat von Goethe (1749 - 1832), Brillat-Savarin (1755 - 1826) oder Lenin (1870 - 1924) gebraucht. Wo es als erstes auftrat oder zitiert wurde oder von wem abgeschrieben wurde, ist nicht bekannt.)
Zieh' den Wolf auf, dich zu fressen.
Zeig mir einen Lügner, und ich zeig dir einen Dieb.
(Sprichwort auch in Deutschland und den USA)
Zuerst musst du dir ein unabhängiges Einkommen schaffen, dann kannst du tugendhaft werden.
Zwei Dinge sind verflucht, Armut und Alter.
Zweimal hintereinander Kohl ist der Tod.
Zwei Wassermelonen passen nicht unter einen Arm.