Die Hühner werden im Herbst gezählt.
Die kleinen Diebe werden eingesperrt, die großen zu Richtern erkoren.
Die letzte Rose, die abfällt, macht den Rosenstrauch zum Strauche.
Die Schenke soll zwei Werst vom Gutshaus (des Gutsherrn) stehen.
Die, welche die Strömlinge fangen, essen sie nicht.
Die Zeit macht aus einem Gerstenkorn eine Kanne Bier.
Zeit macht aus einem Gerstenkorn eine Kanne Bier.
Die Zeit verwandelt eine Eichel in einen Königssarg.
Zeit verwandelt den Eichbaum in einen Sarg.
Die Zeit verwandelt einen Kienapfel in einen Sarg.
(Kienapfel = Zapfen der Kiefer)
Eher bekommst du von einer Gans Hafer als von einem Reichen Hilfe.
Ein Bär geht fort und ein Honiglecker kommt wieder.
Ein Bastschuh passt zu keinem Stiefel.
Eine rechte Dummheit ist immer mehr wert, als eine falsche Weisheit.
Eine weiße Stute muss gewaschen, und eine hübsche Frau bewacht werden.
Ein Fischer ist weise am Morgen, ein Hirt ist weise am Abend.
Ein Freund reicht dem anderen die Hand, ein Feind schwingt den Säbel.
Ein geschenktes Huhn hat drei Hälften, ein gekauftes nur eine.
Ein Held, der im Zorn lachen kann.
Ein König, der in die Sonne sieht, wird auch geblendet.
Ein Könner gilt mehr als zehn Woller.
Ein Mann ohne Bart ist wie ein Brot ohne Kruste.
Ein Rat vor der Gefahr ist Wein, nach der Gefahr Essig.
Ein Spatenstich des Gärtners gilt für zehn des Gärtnerburschen.
Ein Versprechen verlässt nie die Kneipe!
Er ist solch ein Glückskind, legt er der Henne gesottene Eier unter, so kriechen gebratene Küchlein aus.
Es fällt nicht auf jeden Schuss ein Hase.
Es ist nicht jeder ein Deutscher, der deutsch zu reden weiß.
Freundeshilfe fährt mit der Schneckenpost.
Gaul, wenn du du nur grau wärst, sagten die Esel zum Rappen.
Gefaltete Hände verdienen kein Brot.
Geld ist klug - in den Händen eines Mannes.
Geld wartet darauf, gezählt zu werden.
Geld zerreißt einem die Taschen nicht.
Geschwind geeilt, blind geboren.
Glauben kann Menschen niemals mit einem Löffel eingeträufelt werden.
Gnade findet nur des Esels Ohr beim Narren.
Gold schmilzt im Feuer, der Mensch im Kummer.
Gott gibt Kalk, aber nicht sofort gelöscht.
Gutes mach besser.
Halt den Herrn nicht für deinen Bruder, den Wolf nicht für ein Schaf.
Hast du nur erst die silberne Henne, so wirst du auch bald die goldenen Eier haben.
Hoffe auf Kohl, aber pflege ihn auch.
Hunger kennt nur das Gebot: Du sollst essen.
Im Hause des Kahlen sprich nicht vom Haar.
Immer noch besser, auf einem Schaf in den Wald zu reiten, als sich mit einem Ungebildeten zu unterhalten.
In die Angel der Wahrheit beißen nur kleine Karpfen, mit dem Netz der Lüge fischt man große Lachse.
In einem dichten Walde wachsen gerade Bäume.
In Gesellschaft hören Männer einander zu, Frauen beobachten einander.
Jedem Gewerk seine Wertschätzung.
Jedes Korn seine Spreu.
Je dunkler der Himmel, desto heller der Blitz.
Je grauere Farbe, desto liebere dem Esel.
Je höher der Zaun, desto besser die Nachbarn.
Je länger ein Mädchen ledig bleibt, desto besser der Platz, den Fortuna ihm bereithält.
Kein Dornbusch ohne Stachel, kein Aufseher ohne Peitsche.
Keine Maus geht zum andernmal in die gleiche Falle.
Keiner ist gegen Pech gefeit.
Kein Jahr ist des nächsten Jahres Bruder.
Kein Mensch ohne Fehler, kein Brotlaib ohne Kruste.
Kinder zerstreuen mit einer Gabel, was die Eltern mit einer Harke zusammengescharrt haben.
Land sehen heißt noch nicht im Hafen sein.
Lass den Teufel in die Kirche, und schon steigt er auf die Kanzel.
Liebe ist der Morgen der Tugend, Hass der Abend der Sünde.
Lieber Schlechtes verbessern, als Gutes verderben.
Lügen sind Flicken über die Wahrheit.
Mancher geht, Wolle zu scheren und kommt selbst geschoren zurück.
Man lernt Lehm essen, ehe man Hunger hat (Hungers stirbt).
Man muss das Brot nicht an der Tür vorübergehen lassen.
Man muss dem Glück keinen Stein vor die Tür legen.
Man muss die Pilze erst pflücken, ehe man sie kocht.
Man muss ein Toof gute Worte zugeben, wenn man ein Stof Zuckerschoten verkaufen will.
(Toof, Stof = alte Volumenmaßeinheiten)
Man sticht in der Nachbarin Ohr so leicht wie in einen Pelz.
Mehr Menschen ertrinken im Glase als im Ozean.
Mein einbeiniges Kind ist mir lieber als dein zweibeiniges.
Mit dem Herrn ziemt sich kein Kirschenessen.
Mit dem Tod ist kein Vertrag zu schließen.
Mit den Augen stehlen ist keine Sünde.
Mit Geld im Beutel mangelt´s in der Schenke nicht an Freunden.
Mit leerem Magen wird keiner „Gott lob“ sagen.
Mit versprochenem Holz ist kein Ofen zu heizen.
Nicht Gott, nicht Teufel können Liebchen aus ihrem Sinne herausbringen.
Nicht jeder Blitz trifft.
Nicht jeder, der einen Hobel hat, ist ein Tischler.
Nicht jeder, der im Schloss wohnt, ist König.
Nicht jeder, der im Schwitzbad geboren wurde, versteht sich aufs Heizen.
Nur der Teufel lacht über seine Großmutter.
Ohne Arbeit geht kein Fisch ins Netz.
Ohne Widerspruch ist Freundschaft wie ungesalzener Brei.
Ordne die Dinge so, dass der Wolf zu fressen bekommt, aber die Ziege am Leben bleibt.
Rechne nach Losstellen, aber habe auch Ackerland.
Redlichkeit ist eine Bettlerin, die an einer Krücke geht, Schelmerei eine Fürstin, die eine Krone trägt.
Ringe nicht mit einem starken Mann und bringe einen Reichen nicht vor Gericht.
Schönheit füllt den Magen nicht.
Schönheit und Scham vertragen sich nicht.
Schrei nicht, ehe die Birkenrute gefallen ist.
Schütte den alten Brunnen nicht zu, solange kein neuer ausgehoben ist.
Schwarzes Brot bedeutet nicht Mangel und grobe Kleidung nicht Nacktheit.
Trillert die Mutter, so jodeln die Töchter.
Tue erst das Beschwerliche, nun das Entbehrliche, dann das Begehrliche.
Über Gott kann man keinen Zwinger setzen und hinter das Glück keinen Antreiber.
Um Flöhe zu schlachten, braucht´s keines Beils.
Unkraut findet sich allenthalben.
Versprochene Beeren füllen die Körbe nicht.
Verwandte sind nur da zum Besuchen und nicht zum Zusammenleben.
Viele Freunde, wenig Helfer.
„Vielleicht“, „beinah“ und „wenn“ sind drei Brüder.
Von Brotsuppe und Liebe ist das Erste das Beste.
Von den großen Hammeln kommt der Talg, von den kleinen Bienen das Wachs.
Was den Mund nicht zerrissen hat, kann dennoch den Darm zerreißen.
Was ein Kind außer Haus spricht, hat´s zu Hause gehört.
Was keimen soll, das keimt; was nicht fortkommen soll, kommt nicht fort.
Was schreit der Esel so erbärmlich, da er doch so lange Ohren hat?
Was sollen der Kuh Perlen?
Was zu tun ist, tue morgens.
Wem der Teich gehört, dessen sind auch die Krebse.
Wenn der Junge den Schulmeister lehrte, würde dieser viel Schläge bekommen.
Wenn der Mond von Gold wäre, man hätte ihn längst schon mit Stricken auf die Erde gezogen.
Wenn der Schwachkopf nur den Gurt seines Weibes gelöst hat, harrt er bereits des Erben.
Wenn die Katze Unglück haben soll, bleibt ihr die Maus im Halse stecken.
Wenn du für den Erdboden sorgst, sorgt er für dich.
Wenn du glücklich werden willst, sei nicht neidisch.
Wenn du nackt bist, ist es überall kalt; wenn du faul bist, ist es überall schwer.
Wenn du neun Geschäfte übernimmst, wird Verhungern das zehnte sein.
Wenn man geblendet sein soll, lieber mit einem Brande als mit einer Kohle.
Wenn man sich selber in den Finger sticht, fließt warmes Blut; wenn ein anderer sich die Hand abschneidet, rinnt rotes Wasser.
Wenn unser Kind spielt, hat des Nachbars Kind glotzende Augen.
Wer auf einem Bett von Silber schläft, träumt von Gold.
Wer aus dem Becher der Hoffnung trinkt, der wird verschmachten.
Wer Böses leidet, der suchet Gutes.
Wer das Meer hat, der hat auch die Robben.
Wer des anderen Würde nicht achtet, verliert seine eigene.
Wer dich umschmust, hat dich betrogen oder will dich betrügen.
Wer im silbernen Bett liegt, hat goldene Träume.
Wer in der Heimat keine Furchen zieht, wird auch in der Fremde nicht pflügen.
Wer in der Mitte ist, wird zuerst von den Wölfen gefasst.
Wer krank ist, hat die Seele eines Lammes.
Wer Kühe hat, sagt Heumonat; wer Bienen hat, sagt Lindenmonat.
Wer langsam geht, kommt heil an.
(dts.: Eile mit Weile.)
Wer mich lobt in Präsenz und schilt in Absenz, den würg' die Pestilenz!
Wer mir gibt, ist mein Gott; wer mir nimmt, ist mein Teufel.
Wer mit einem Füllen pflügt, macht krumme Furchen.
Wer nicht mit Minuten spart, verliert Stunden.
Wer nie einen schlechten Anfang gemacht hat, wird nie einen guten machen.
Wer Obst hat, der hat lustige Gäste.
Wer selbst kein Hemd trägt, schimpft zumeist auf die Nackten.
Wer stets das Haar sucht, dem entgeht die Suppe.
Willst du gut reisen - reise ohne Voreingenommenheit.
Willst du nicht katzbuckeln, gib deinem Herrn den Weg rechtzeitig frei.
Wir werden älter, unsere Übel werden jünger.
Wo eine Kirche ist, da ist ein Gasthaus in der Nähe.
Wo eine Kirche, ist der Krug nicht weit.
Wo Gold voranrollt, sind alle Wege offen.
Wo man Gerste mäht, kann man nicht auch Hafer mähen.
Wo's Brauch ist, hält der Mann die Spindel und die Frau die Habe am Pflug.
Wo viel Rauch ist, ist wenig Wärme.
Wo zwei Letten sind, gibt es drei Parteien.
Zeit und Eifer trocknen Sümpfe aus.
Zeit verwandelt den Eichbaum in einen Sarg.
Zwei Hähne können nicht auf einem Gutshof leben.