Argwohn sucht Haare sogar im Eidotter.
Auch der Tod kennt Tapferkeit.
Auch unter Lumpen kann das Herz eines echten Dshigiten pochen.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)
Auch wenn andere für dich eintreten, musst du für dich einstehen können.
Auf Allah vertraue, doch besser, Bruder, sündige nicht.
Bei einem guten Bauern ist der Ochs zäh und der Hund satt.
Besser, dem Freund etwas zu schenken als es zu verkaufen.
Bist du weder hungrig noch krank, so hat dich das Glück nicht übergangen.
Der Ältere nehme das Wort, der Jüngere das Schwert.
Der Feigling schlägt als Erster zu.
Der Held schweigt, bis der Feind in Sicht ist, der Feigling lärmt so lange, bis sich der Feind zeigt.
Des Kabardiners Gast genießt Schutz von allen Seiten.
Ein Blinder wäre glücklich, bucklig zu sein.
Eine Krankheit kommt durch die Tür und muss sich durchs Nadelöhr hinauszwängen.
Einer Mutter Kind ist auch ihr grauhaariger Sohn.
Ein guter Charakter ist die beste der Gaben, die ein Dummkopf haben kann.
Ein Hund hinkt nur so lange, bis er den Wolf erblickt.
Eintracht im Haus – die Frau ist klug.
Ein Unglück, wenn die Zunge im Vergleich zum Kopf zu lang geraten ist.
Ein wahrer Dshigit schweigt im Bett von seinen Heldentaten.
(Dshigit, Dshigiten = junger, geschickter, mutiger und verwegener Reiter, auch tapferer Krieger.)
Freundschaft bewahren, ist, wie Hirsekörner bewachen.
Gibt man dir zu wenig, sei beleidigt, aber nimm's.
Hab und Gut behalte, Hoffnung und Zuversicht teile.
In der Heimat schmeckt die Brotkruste besser als in der Fremde der Braten.
Inmitten zweier alter Freunde gibt es kein fünftes Rad am Wagen.
Ist dein Gesprächspartner krumm, sprich mit ihm nicht über Bucklige.
Jede garstige Schwiegermutter war einst eine hübsche Schwiegertochter.
Je öfter jemand lügt, je weniger schämt er sich seiner Lügen.
Je schlechter ein Gast empfangen wurde, je weiter wird er beim Weggehen begleitet.
Nicht alle Mühen tragen Früchte.
Nicht alles, was das Auge sah, ist zum Weitersagen da.
Nicht das Schicksal, sondern Macht macht den Sklaven zum Sklaven.
Ob ein Hausherr stark oder schwach, gegenüber einem Gast ist er immer Sklave.
Preise und ehre weder Mann noch Ross, bevor du nicht einen Tag mit beiden unterwegs warst.
Schlimme Kunde ist geschwinder als gute Botschaft.
Sei dir nicht zu schade, selbst einer Vogelscheuche einen guten Tag zu wünschen.
Selbst der böseste Hund hat nur eine Schnauze.
Selbst eine Fürstin kann eine Herumtreiberin gebären.
Steht die Brennnessel in Blüte, ist auch sie schön.
Treib keine Späße mit der Liebe, sie könnte Ernst machen.
Von den Klugen ist der klügste Kopf, der sich Rat holt auch von einem dummen Tropf.
Was eine Mutter ihrem Kind auch gab, immer denkt sie, es sei zu wenig gewesen.
Wem das Fell juckt, der findet auch einen Knüppel.
Wen du Fürst nennst, der sieht dich als Knecht.
Wenn ein Gast zum Aufbruch drängt, ist der Hausherr schuld.
Wenn man etwas von einem Brautraub hört, denkt man zuerst an die eigene Tochter.
Wer der Enge der Heimat entfliehen will, der reise.
Wer niemandem traut, dem ist nicht zu trauen.
Wer schnell außer sich gerät, sollte in sich gehen.
Wer voller Mühe an die Macht gebracht, klammert sich daran mit aller Kraft.
Wie viele tragen eine Papacha - wie wenige sind Männer.
(Papacha = hohe Karakulschaffellmütze.)