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Sprichworte der Etnien
in Tansania

Sprichworte der Chagga
Die Chagga (auch Dschagga, Tschagga, Waschagga) sind ein rund um das Kilimandscharo-Massiv in Tansania lebendes Bantuvolk. Die Chagga bestehen (1988) aus ca. 750.000, heute ca. 2.000.000 Menschen. Ihre Sprache ist Kichaga, die in verschiedenen Clans aus unterschiedlichen Dialekten besteht. Seit Jahrhunderten leben sie in einzelnen Clans mit Häuptlingen und führten oft Krieg untereinander oder in Allianzen gegen andere. Sie entwickelten ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem für eine Baumgartenkultur mit mehreren Hundert verschiedenen essbaren Pflanzenarten auf mehreren Vegetationsebenen (verschieden hohen Bäumen, Sträuchern und Gräsern). Das ermöglichte eine intensive Landwirtschaft an den Hängen des Kilimandscharo. Dazu gehören traditionell Bananen, aus denen sie unter anderem ein Mbege genanntes Pombe (Bier) herstellen. Nach Errichtung der Kolonie Deutsch-Ostafrika kam der Anbau von Kaffee für Europa dazu. Unter deutscher Kolonialherrschaft dienten die Chagga häufig als Hilfstruppen, teilweise auch in der Schutztruppe selbst. Das historische Zentrum der Chagga ist Kidia in Old-Moshi.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chagga

Der Schwanz der Kuh schaut nach rechts und links.
(Das bedeutet. man muss wachsam sein, um Erfolg zu haben. Man muss nicht nur sehen, was vor der eigenen Haustür passiert, sondern auch die weitere Umgebung im Blick haben, damit man auf Veränderungen rechtzeitig reagieren kann.)

Du wirst nie erfolgreich sein, ohne Probleme zu durchlaufen.
Du wirst nie erfolgreich sein, ohne durch Schwierigkeiten zu gehen.
(Ein Sprichwort, mehrere Übersetzungsmöglichkeiten. Möglicherweise stammen ähnliche Sprichwörter ursprünglich vom gleichen Originalsprichwort der Originalsprache oder von dessen verschiedenen Dialekten.)

Leiden sind vor dem Erreichen von Erfolg oder Perfektion.
(Das bedeutet, wer Erfolg haben will, muss dafür auch etwas tun und möglicherweise auch Entbehrungen, Leiden und Rückschläge in kauf nehmen. Ohne eigenes Risiko kommt man zu nichts.)

Man verachtet keinen, von dem man einmal Hilfe erhalten hat.

Oft ist dein Vater ausgegangen und deine Mutter blieb an einem Ort sitzen.

Wenn das Oberhaupt dir einen Ring gibt, versteck ihn in deiner Kleidung.
(Das bedeutet, viele Dinge waren nur sicher, wenn sie geheim blieben. Besonders in der Führungsebene der einzelnen Clans musste wegen der Clanrivalitäten vieles geheim bleiben.)

Wenn der Löwe alt wird, greifen ihn sogar Fliegen an.

Wenn du Probleme hast, wirst du ein Mann.
(Das bedeutet, durch Mühe, Arbeit und Kampf wird man Erfolgreich.)

Wer ein Kind hinterlässt, lebt ewig.
(Da die Chagga früher an die Wiedergeburt in ihren Kindern glaubten, konnte man durch eigene Kinder immer wieder in einem neuen Körper weiterleben. Wenn alle Kinder hatten, war damit theoretisch ewiges Leben möglich.)

Wo der Sohn des Königs beschnitten ist, wird auch ein armer Mann beschnitten.

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Sprichworte der Hangaza
Die Hangaza (auch Kihangaza) sind eine Bantu-ethnische und sprachliche Volksgruppe in der Kagera Region im nordwestlichen Tansania.

Auch was salzig ist, wird weggeworfen.
(Das bedeutet, auch scheinbar gut und wertvolle Dinge werden nicht immer geachtet weggeworfen und für wertlos und entbehrlich gehalten.)

Berge treffen sich nicht. Menschen treffen sich wieder und wieder im Leben.
(Das bedeutet, andere Menschen trifft man immer öfter im Leben. Man sollte andere gut und fair behandeln, damit man auch später gute Beziehungen zu ihnen haben kann.)

Besser als Stärke sind Kinder.
(Es ist besser zu arbeiten und etwas zu schaffen als Stärke vorzutäuschen. Kinder sind in diesem Sprichwort in Deutschland vergleichbar mit den Früchten der Arbeit.)

Bevor die Sonne untergeht gib nicht auf.
(Das bedeutet, es gibt keine bestimmte Zeit für den Erfolg einer Sache. Genau wie für einzelne Dinge, kann man erst am Ende des Lebens sagen, ob es erfolgreich war. Man sollte deshalb nicht zu früh aufgeben.)

Das alte Kaninchen frisst sein Kind.
(Das bedeutet, wenn die Eltern alt geworden sind, müssen die Kinder sich um sie kümmern und mit versorgen.)

Das Huhn beginnt wie die wilde Wachtel, im Busch zu schlafen.
(Das bedeutet, Frauen oder junge Mädchen beginnen auszugehen und ihre Gewohnheiten zu ändern. Sie werden selbstständiger, was nicht von allen Männern gern gesehen wird.)

Das Huhn, das viel gräbt, weiß nicht, wo es seine Feder gelassen hat.
(Wer viel arbeitet, achtet nicht immer auf den Aufwand, Hautsache am Ende hat man Erfolg.)

Der Berg, der keinen Rat annimmt, verbrennt, während die Menschen zusehen.
(Große starke Menschen meinen manchmal, sie könnten alles alleine erreichen und sind nicht auf andere angewiesen. In Zeiten der Not sind sie dann allein und können auch keine Hilfe von anderen erwarten.)

Der Einbaum kennt nicht die Tiefe des Wassers.
(Das Sprichwort bedeutet, man muss immer vorsichtig und und vorausschauend handeln. Genau wie bei einem kleinen Boot, mit dem man über das wasser fährt, ist man im Boot sicher, man weiß aber nicht, was unter dem Boot im Wasser ist, ob unsichtbare Gefahren wie Krokodile oder anderes vorhanden ist. Als kleines Volk neben anderen großen Nachbarn müssen die Hangaza mit Umsicht und Weisheit handeln.)

Der Stock, der den Knochen erreicht, erreicht nicht den Charakter.
(Das bedeutet, das harte Prügelstrafen für Kinder ihr Ziel nicht erreichen. Kinder bessern sich nicht durch Prügel oder andere harte Strafen, die sie nicht verstehen oder akzeptieren können. Man braucht andere Mittel der Erziehung, um Kinder auf einen guten Weg zu bringen.)

Der Vater, der dich nicht liebt, gibt dir seine Misserfolge.
(Väter, die ihre Kinder nicht lieben, bringen in ihnen oft Hass hervor.)

Der weit entfernte Regen erreicht dich nicht.
(Dinge, die einen nicht betreffen, werden einen auch nicht beeinflussen, schaden oder fördern. Man sollte sich um Unwichtiges oder Fremdes nicht kümmern.)

Diejenigen zu lieben, die nicht wiederlieben, ist wie Regen, der in den Busch fällt.
(Der Regen unterscheidet nicht, wohin er fällt. Genauso kann man guten und schlechten Menschen nicht auf Anhieb unterscheiden, trotzdem sollte man keinen diskriminieren oder ausgrenzen.)

Die Liebe eines Kindes kommt von seiner Mutter.
(Das bedeutet, die Mutter erzieht das Kind und ist Vorbild für das Kind und dessen späteres Leben.)

Die Tage sind ähnlich, aber nicht gleich.
(Was gleich aussieht, ist trotzdem nicht gleich. Auch wenn dieses Jahr ähnlich dem Nächsten ist, kann die Ernte auf den Feldern ganz anders sein.)

Du wirfst die Henne nicht weg, wenn sie schreit.
(Das bedeutet, man soll einen anderen Menschen erst dann ablehnen oder verurteilen, wenn der wirklich etwas Böses oder Schlechtes tut, nicht schon, wenn er etwas sagt.)

Einmal gebissen scheut man beim zweiten Mal.
(Vergleichbares deutsches Sprichwort: Gebranntes Kind scheut das Feuer.)

Es gibt keinen Baum ohne eine Schlange.

Es gibt keinen Wald ohne eine Schlange.
(Beide oberen Sprichwörter haben die gleiche Bedeutung: Wenn viele Menschen anwesend sind, gibt es immer auch solche, die lästig sind oder unsympathisch.)

Es ist besser zweimal zu essen, als einmal.
(Wenn man etwas tut, sollte man es mit aller Kraft und so gut wie möglich machen. Wenn man nachlässig ist oder unkonzentriert, gibt es Fehler und die Sache wird schlecht und Zeit und Aufwand sind vergeudet.)

Langsam ist der Weg zum Erfolg.
(Man muss Geduld und Ausdauer haben um langsam zum Erfolg zu kommen.)

Liebe vereint und geht zusammen.
(Gegenseitiger Respekt und Achtung ermöglicht den Menschen in Frieden zusammenzuleben und zu aller Vorteil zusammenzuarbeiten.)

Löcher im Haus sind dem Besitzer des Hauses bekannt.
(Das bedeutet, die Schwächen und Stärken, Vor- und Nachteile oder Probleme einer Sache sind dem Eigentümer bekannt, auch wenn es andere nicht erkennen.)

Wahrheit geht durchs Feuer, ohne sich zu verbrennen.
(unabhängig von den Schwierigkeiten bleibt die Wahrheit am Ende bestehen, wenn anderes verbrannt oder untergegangen ist.)

Was das Rebhuhn übersieht, wird die Eule finden.
(Ehrgeizige Menschen wollen schnell großen Erfolg haben und übersehen etliche kleine Gewinne. Wenn der schnelle Gewinn ausbleibt, handeln viele unüberlegt oder leichtsinnig und am Ende verliert man. Eulen sind große Vögel und werden mit mit Mächtigen oder Hexen in Verbindung gebracht, Rebhühner sind die arbeitenden Menschen, können schnell eingeschüchtert oder getäuscht werden.)

Was heute nicht gegessen wird, wird für morgen behalten.
(Man soll umsichtig und vorausschauend mit den Dingen umgehen, die einem zur Verfügung stehen. Morgen wird auch etwas gebraucht.)

Wenn ein Pfeil trifft, folgen ihm andere.
(Wenn jemand Erfolg hatte, machen es andere nach. Etliche scheuen das Risiko von Neuem und machen das, was andere schon vorgemacht haben.)

Wenn zwei Bullen gegeneinander kämpfen, verliert das Gras.
(Vergleichbare Sprichwörter gibt es in etlichen anderen Ländern mit Elefanten oder anderen Tieren. Immer sind es die Kleinen und Schwachen, die verlieren und bezahlen müssen, wenn sich die Großen und Starken streiten.)

Wer nicht geduldig ist, isst kein gekochtes Essen.
(Ungeduldige Menschen sind nicht vertrauenswürdig, man kann ihnen keine Geheimnisse anvertrauen.)

Wer sich einer bösen Tat rühmt, wird von anderen gesehen.
(Man kann nichts verheimlichen, alles kommt heraus. Wer einmal etwas Böses tut, dessen Charakter ist für die Zukunft bekannt.)

Wir werfen keine Steine in den irdenen Topf.
(Man sollte die richtigen Mittel für den entsprechenden Zweck wählen. Bei falschen Mitteln wird man Misserfolge haben, wie bei Steinen, die den Tontopf nur zerstören würden.)

Wünsche machen Feuer schlucken.
(Wenn jemand etwas unter allen Umständen haben oder erreichen will, übersieht er oft Schwierigkeiten und Risiken und nimmt unkalkulierbare Gefahren in kauf, nur um sein Ziel zu erreichen.)

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Sprichworte der Haya
Haya (auch Bahaya, OluHaya oder Ziba) ist eine Bantuethnie, die in Tansania südlich und westlich des Viktoriasees in den Bezirken Bukoba, Muleba und Karagwe in der Region Kagera lebt. Ihre Zahl wurde 2006 auf 1.300.000 geschätzt. Vor der Kolonisierung Afrikas durch die Europäer hatten sie im gleichen Gebiet mehrere historische Königreiche. Grundlage für ihre hoch entwickelte Agrarwirtschaft waren Bananen als Dauerkultur und ein hierarchisch strukturiertes Gesellschaftssystem mit einem Herrscher (Omukama, vergleichbar mit europäischen Königen im Mittelalter.) in einzelnen Kleinreichen.
Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Haya
            https://en.wikipedia.org/wiki/Haya_people
            www.ethnologue.com/language/hay

Armut ist wie ein Löwe - kämpfst du nicht, wirst du gefressen.

Augen beobachten, können aber nichts nehmen.
(Ein Sprichwort, das eigentlich so nicht zutrifft. Es gibt auch die Redewendung, mit den Augen stehlen. Das bedeutet, die Augen können keine Gegenstände physisch nehmen, sie können aber beobachten und Ideen, Anregungen und Eindrücke nehmen, ohne dass etwas vom Ursprünglichen fehlt und es einer merkt.)

Das Herz ist es, das gibt; die Finger lassen nur los.
(Dieses oder ähnliche Sprichworte in verschiedenen Ländern.)

Der Mund vergisst nicht, was er nur einmal geschmeckt hat.

Der Sprecher spricht und verursacht den Tod in seiner Familie.

Die Augen einer weisen Person durchschauen dich.
(Ein weiser Mensch ist jemand mit Erfahrung und Wissen eines langen Lebens. Er hat dadurch Einblicke und Erkenntnisse, die sich einem einfachen Menschen nicht erschließen. Ältere Menschen ohne diese Weisheit werden bei den Haya nur als „weißhaariger Kopf“ angesehen. Eine Geschichte der Haya beschreibt einen Mann, der es unlogisch fand, das große Bäume nur kleine Früchte trugen und kleine Bäume dagegen große Früchte haben. Einmal ging er auf seinem Weg durch den Wald und setzte sich zum Ausruhen unter einen großen Baum. Plötzlich fiel ihm eine trockene Eichel auf den Kopf und er erschrak. Da erkannte er, dass es gut war, dass große Bäume nur kleine Früchte tragen. Wäre die Eichel so groß wie ein Kürbis gewesen, hätte es ihn möglicherweise das Leben gekostet. So erkannte er, dass Gott alles mit Bedacht für das Wohl der Menschen geplant hatte. So lernt ein Weiser aus alltäglichen Ereignissen, an denen andere achtlos vorübergehen.)


Du verstehst die Freuden der Elternschaft nur, wenn du dein erstes Kind hast, du verstehest das Geheimnis des Todes nur, wenn du in Trauer warst.

Eine eigensinnige (halsstarrige) Person segelt in einem tönernen Boot.

Ein Stück grünes Holz reicht aus, um das Verbrennen der anderen zu verhindern.

Ein umsichtiger und kluger Besucher öffnet seine Augen, aber nicht den Mund.

Ein weicher Baum wird nie durch den Wind gebrochen.
(Disziplin und Demut sind die Schlüssel zum Erfolg in den menschlichen Beziehungen. Man muss alle Menschen mit Sorgfalt, Freundlichkeit und Höflichkeit behandeln. Auch wenn die Dinge schwierig erscheinen, soll man sich der Situation beugen und nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen.)

Einzelpersonen haben unterschiedliche Talente.
(Das bedeutet, jeder ist anders, selbst Zwillinge. Abhängig von Umgebung und Lebenswandel entwickelt sich jeder anders, keiner ist wie der andere.)

Es ist das Herz, das gibt. Die Hände geben nur her.
(Dieses oder ähnliche Sprichworte gibt es in vielen Ländern.)

Es ist klug, weiter zu überprüfen.
(Das bedeutet, man sollte sich nicht blind auf versprechen anderer verlassen, da man sonst nicht das erwartete bekommt. Kontrollen und Prüfungen von Zeit zu Zeit geben Aufschluss vom Stand der Dinge und ermöglichen Korrekturen, wenn etwas nicht nach Wunsch verläuft. Ähnliche Sprichwörter auch in anderen Ländern. In Italien: Vertrauen ist gut, Misstrauen ist besser. In Russland: Vertraue, aber prüfe nach.)

Jeder Hügel hat seinen Leoparden.
(Das bedeutet, jeder Mensch hat seine Fehler und meist auch einen großen.)

Nicht jede schwarze Wolke bringt Regen.

Süße Worte locken die Schlange aus ihrer Höhle.


Viele Hände machen leichte Arbeit.

(Wenn viele Menschen eine schwere Arbeit verrichten, wird diese schneller erledigt, weil jeder nur einen Teil zu erledigen hat. Möglicherweise hätte einer alleine nicht die Kraft gehabt, eine schwere Arbeit überhaupt zu schaffen. Wenn mehrere etwas tun, haben sie zusammen mehr Kraft und vollbringen etwas sonst unmögliches. Das bedeutet, das man gegenseitig auf die anderen angewiesen ist und in der Gemeinschaft besser und sicherer lebt. Männer gehen gemeinsam zur Jagd und erbeuten sonst nicht erreichbares, Frauen gehen gemeinsam Wasser holen oder zur Feldarbeit, wobei eine immer nach möglichen Gefahren wie Löwen oder Krokodilen Ausschau hält. Das bestärkt den Zusammenhalt der Familie, der Dorfgemeinschaft oder einer ethnischen Gruppe.)


Wer nicht diszipliniert ist, kann nicht gewarnt werden.

(Wer keine Disziplin hat und sorglos in den Tag lebt, beachtet mögliche Gefahren nicht. Auch wenn er vor einer drohenden Gefahr gewarnt wird, wird diese nicht ernst genommen und mit dem Feuer gespielt. Wenn das Unglück eingetreten ist, ist möglicherweise keine Hilfe mehr möglich, wie beispielsweise bei AIDS.)


Wer zwei Termitenhügel bewacht, kehrt mit leeren Händen zurück.
(Gleiche Bedeutung, wie das deutsche Sprichwort: Wer zwei Hasen zugleich hetzen will, fängt gar keinen.)

Wir arbeiten an der Oberfläche, die Tiefen sind ein Rätsel.

Wir ruhen unsere Beine aus, aber niemals unseren Mund.

Zwei Ameisen scheitern nicht, wenn sie an einer Heuschrecke ziehen.
(
Sprichwort auch der Sukuma. Ein kultureller Wert in Afrika ist die Gemeinschaft. Wenn man etwas gemeinsam tut, wird es eher ein Erfolg, als wenn man etwas alleine unternimmt, obwohl andere das gleiche wollen.)

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Sprichworte der Kara
Die Kara sind eine ethnische und sprachliche Volksgruppe in Tansania, am südöstlichen Ufer des Victoria - Sees. Sie leben vorwiegend als Fischer und Kartoffelbauern. Kara ist auch der Name einer sehr kleine Insel der Ukerewe Inseln Gruppe im Victoria - See in der Region Mwanza im nordwestlichen Teil von Tansania.

Besser bei einer Hexe bleiben als bei einem Lügner.

(Ein Lügner ist eine größere Gefahr für die Gemeinschaft, weil er die Einheit zerstört.)

Das Bett heilt nicht.
(Nur im Bett zu bleiben, ohne eine Behandlung der Krankheit, hilft nicht. Nur warten bringt nichts, man erwirbt nichts und wird auch nicht gesund. Warten und Faulheit bringt nur Elend.)

Das gut erzogene Kind isst auch das, was verborgen ist.
(Jemandem mit guten Manieren wird Vertrauen entgegengebracht. Man kann ihm auch Vertrauliches erzählen, was er für sich behält.)

Der Tod kann nicht vermieden werden.
(Dem Schicksal kann keiner entrinnen, in dieser Welt kann keiner den Plänen Gottes entkommen.)

Die vielen Beschwerden werden nicht erweichen.
(Zu viele Beschwerden zeigen nur den Neid des anderen und werden keinen Zuhörer beeinflussen.)

Dummheit geht der Klugheit voran, die Intelligenz kommt nach.
(Wer dumm handelt und daraus lernt, wird mit der Zeit immer klüger.)

Ein erwachsener Mensch kneift andere nicht.
(Ein Erwachsener verhält sich seinem Alter entsprechend und nicht wie ein kleines Kind.)

Freundlichkeit hilft, Schwierigkeiten zu vermeiden.
(Wer freundlich und fair handelt vermeidet Probleme und Unfälle.)

Hohes Alter ist Krankheit und Kindheit ist ein Spiel.
(Die Menschen werden schwächer, je älter sie werden, als Jugendlicher ist man kräftiger und die Arbeit fällt leichter.)

Schneller schneller, dies war das Ende der Bewohner von Bwilo.
(Bwilo ist eine sehr kleine Insel im Victoria-See. Der Abstand zur nächsten Insel war nicht groß, deswegen versuchten immer wieder die Bewohner der Insel zu schwimmen, wenn sie etwas auf der anderen Insel erledigen wollten. Obwohl der See unberechenbar sein konnte, wollten die meisten nicht auf eine sichere Überfahrt mit einem Boot warten und ertranken. Das Sprichwort bedeutet, man sollte lieber etwas Geduld haben, um Dinge sicher zu erledigen. Wer nicht warten kann, erleidet möglicherweise ein Unglück, wie die Bewohner der sehr kleinen Insel.)

Wenn du faul bist, wirst du nur den guten Geruch der Kochtöpfe deiner Nachbarn bekommen.
(Wer nicht arbeiten will, kann nicht erwarten, etwas von den anderen zu bekommen. Ein Fauler muss zusehen, wie andere den Lohn ihrer Arbeit genießen.)

Wenn du mit anderen konkurrierst und kämpfst, führt das zu Verletzungen.
(Wenn zwei sich streiten, sollten sie sich von anderen beraten lassen, um sich zu verständigen und Schäden zu vermeiden.)

Wer keinen Rat annimmt, wird von kleinen Dingen verletzt werden.
(Wer Ratschläge anderer ablehnt, hat ein großes vermeidbares Risiko durch Kleinigkeiten, verletzt zu werden.)

Worte des Schwätzers (Störenfrieds) verletzen nicht.
(Man sollte Schwätzer und Neider nicht fürchten. Weil die selbst nicht arbeiten oder den gleichen Erfolg haben, neiden sie den Erfolg der anderen.)

Zwei Kochsteine machen keinen Brei.
(Über einem Feuer werden Töpfe auf Steine gestellt. Das Sprichwort bedeutet, das mehr dazugehört, als nur zwei Steine damit man richtig kochen kann. Es bedeutet, dass erst die Meinung und die Leistung von vielen ein gutes Ergebnis bringt. Man soll zusammenhalten, um Erfolg zu haben.)

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Sprichworte der Makonde
Die Makonde sind eine bantuethnische Volksgruppe im Südosten Tansanias, in Mosambik und teilweise in Kenia. Ihre Sprache ist das ChiMakonde. Sie leben an beiden Ufern des Ruvuma - Flusses, dem Grenzfluss zwischen Tansania und Mosambik. In Tansania sind sie mit fast 2 Millionen eine der fünf Hauptethnien, in Mosambik leben etwas mehr als 500.000 und in Kenia einige Tausend. Obwohl sie verhältnismäßig isoliert auf dem auch heute noch schwer zugänglichen Makonde - Plateau leben, sind sie vor allem für ihre Holzschnitzereien weit über Afrika bekannt.
Die Makonde sind nicht hierarchisch geführte, sondern leben in zum Teil weit verstreuten Dorfgemeinschaften. Sie sind kulturell konservativ und sind bereit, ihr Land und ihre Lebensart mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Jede Siedlung ist für sich unabhängig und hat einen erblichen Vorsteher mit einen Beirat der Ältesten. Die Makonde sind eine traditionell matrilineare Gesellschaft, in der Kinder und Erbschaften den Frauen gehören und Ehemänner in das Dorf ihrer Frauen ziehen. Ihre Wirtschaft beruht in erster Linie auf der Landwirtschaft mit dem Anbau von Mais, Sorghum und Maniok, ergänzt durch die Jagd. In Tansania und Mosambik sind die Makonde gesellschaftlich und politisch integriert und sie stellten in beiden Ländern schon einmal den Präsidenten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Makonde
          https://en.wikipedia.org/wiki/Makonde_people

Eil eile hat keinen Segen.
(Das bedeutet, übereilte Entscheidungen haben oft kein gutes Ende. Man sollte sich genügend Zeit zum Nachdenken und Beratung mit anderen nehmen, bevor man handelt. Vergleichbare deutsche Sprichwörter: Eilesehr brach den Hals. und Heiraten in Eile bereut man mit Weile.)

Es gibt kein Gift wie das der Zunge.
(Die Makonde leben in Großfamilien mit mehreren Generationen zusammen. Durch das unterschiedliche Alter, Erfahrung und Interessen können leicht Meinungsverschiedenheiten oder Streit entstehen. Das Sprichwort soll auf den notwendigen Respekt füreinander in der Gemeinschaft und dem Zusammenleben aufmerksam machen. Jeder muss vorsichtig sein, um mit seinen Ausdrücken andere nicht zu verletzen und keine falschen Informationen verbreiten. Alle müssen sich gegenseitig den nötigen Respekt erweisen.)

Man kann keinen rasieren, der nicht anwesend ist.
(Das bedeutet, man soll über einen abwesenden nicht schlecht reden oder ihn verurteilen, da er keine Möglichkeit hat, sich zu verteidigen oder zu erklären. Man muss jedem die Möglichkeit zur Rechtfertigung geben.)

Wer in den Wald geht, hört nicht auf das Brechen der Zweige im Busch.
(Wenn man ein Ziel verfolgt, sollte man sich nicht von negativen Kommentaren anderer ablenken lassen. Man muss sich auf die eigenen Fähigkeiten konzentrieren, um erfolgreich zu sein.)

Wer sein Haus verbrennt, weiß, warum die Asche einen hohen Preis hat.
(Das bedeutet, man muss die Konsequenzen seines Handelns tragen, egal ob sie positiv oder negativ sind. Vor jeder Handlung sollte man die Folgen bedenken und wissen, das schlechte Taten das Leben stark negativ beeinträchtigen können.)

Wer sich mit kaltem Wasser wäscht, spürt die Kälte nicht.
(Das bedeutet, wenn man sich in Kenntnis der Probleme in Schwierigkeiten begibt, sollte man sich auch selbst daraus befreien können. Selbst verursachte Probleme sollte man akzeptieren und selbst lösen, ohne auf die Hilfe anderer zu vertrauen.)

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Sprichworte der Nyaturu
Die Nyaturu (auch Turu, Arimi, Wanyaturu) sind ein Bantuvolk in der Region Singida im Zentrum Tansanias mit ca. 600.000 Menschen (2006). Sie leben in Stämmen , die wiederum aus mehreren Clans bestehen. Die Stämme sprechen unterschiedliche Dialekte der Sprache Kinyaturu. Die meisten Nyaturu leben von der Landwirtschaft. Daneben halten ca. 70% der Haushalte in ranchähnlichen Einrichtungen Ziegen, Schafen, Hühnern und einige Rinder.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Turu_people
          https://en.wikipedia.org/wiki/Nyaturu_language

Das Bett trägt keine illegale Geburt.
(Das bedeutet, bei der Geburt ist jeder Mensch gleich. Erst wen die Menschen wachsen und größer werden, entwickeln sie sich unterschiedlich, lernen mehr oder weniger und erreichen je nach Wissen, Können und dem Gelernten verschiedene Positionen in der Gesellschaft.)

Das leere Gefäß schreit.
(Vergleichbare Sprichwörter gibt es in vielen Ländern. Deutsches Sprichwort: Volle Fässer klingen nicht, leere desto mehr. Das bedeutet, unwissende und Dumme Menschen reden meist am lautesten und am meisten, Wissen und Wahrheit brauchen nicht viel Worte.)

Dem Mantel eines alten Mannes fehlen keine Läuse.
(Das bedeutet nicht mangelnde Hygiene von alten Menschen, sondern mit Läusen sind seine Erfahrungen, Wissen oder kleine Geschenke, die er von seinem erarbeitetem Vermögen an andere machen kann. Er kann auch unerfahrenen jungen Menschen Ratschläge geben, damit die nicht alle schlechten Erfahrungen selbst machen müssen.)

Der Fremde ist ein weißes Huhn.
(Wenn ein fremdes weißes Huhn zu andern Hühnern kommt, fällt es sofort durch seine andere Farbe auf. Genauso fallen fremde Menschen durch ihr unterschiedliches Aussehen oder andere Sprache, Sitten und Gebräuche auf.)

Der Weg eines Lügners ist kurz.
(Vergleichbare deutsche Sprichwörter: Lügen haben kurze Beine. und Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.)

Die Flagge folgt dem Wind.
(Das bedeutet, man sollte dem Anführer folgen, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.)

Ein totes Ohr braucht keine Medikamente.
(Das bedeutet, wenn jemand keinen guten Rat annehmen will, braucht man Gefahren oder Risiken nicht zu erklären.)

Frieden kommt nur vom Schwert.
(Das bedeutet, nur wer sich auf Krieg vorbereitet, kann den Frieden bewahren, da es für einen Angreifer ein zu hohes Risiko bedeutet. Nur im Frieden kann man die Ressourcen für den Fortschritt verwenden.)

Glück des Fischers ist der Zorn des Fisches.
(Das bedeutet, das Glück des einen kann das Pech für den anderen bedeuten.)

Intelligenz ist ein Besitz.
(Das bedeutet, Intelligenz und Wissen ist ein Kapital, das man nicht verlieren kann und bei vielen Dingen gewinnbringend einsetzen kann.)

Krieg zwischen den Heuschrecken ist das Glück der Krähe.
(Wenn die Heuschrecken streiten, bemerken sie die Gefahr durch die Krähe, die sie fressen will, nicht. Gleiche Bedeutung wie das deutsche Sprichwort: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.)

Lippen sind Nadeln.
(Das bedeutet, durch sanfte Worte kann man andere trösten und beruhigen. Die richtigen Worte können einen Streit versöhnen und durch Diplomatie kann Frieden geschaffen werden. Worte sind dabei vergleichbar mit Nadel und Faden, die Risse in einem Stoff wieder zusammennähen können.)

Mit der Gewohnheit, Honig zu lecken, beendest du schließlich alles.
(Das bedeutet, Gewohnheiten ändern einen Menschen, bis die Gewohnheit den Charakter endgültig geändert hat.)

Verlorenes Wasser ist unwiederbringlich.
Verschüttetes Wasser kann nicht wieder aufgesammelt werden.
(Das bedeutet, was einmal verloren ist, bleit unwiederbringlich verloren. Das bedeutet, nicht nur das Wasser ist verloren, sondern auch Freundschaften und Vertrauen kann man verlieren, darum sollte man darauf gut achten.)

Was du nicht kennst, ist wie eine dunkle Nacht.
(Das bedeutet, Unwissenheit ist immer ein Handicap, das einen herumtasten lässt, wie beim Gehen in der Dunkelheit. Man erkennt nichts, nicht die Wahrheit und auch keine Lügen.)

Wer viel geht, wird viel sehen.
(Das bedeutet, wer viel auf Reisen oder in der Natur ist, wird mehr und besser aus Erfahrungen lernen, als andere aus Büchern.)

Wolken sind die Vorläufer des Regens.
(Das bedeutet, man kann an den vorhandenen Zeichen möglicherweise zukünftige Ereignisse vorhersagen.)

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Sprichworte der Shubi
Die Shubi (auch Washubi genannt) sind eine ethnische und sprachliche Gruppe in der Kagera Region im Nordwesten von Tanzania. Sie leben entlang der Grenzen von Tansania und Ruanda. Früher waren sie traditionell Jäger und Honig Sammler im Busch, sind aber jetzt überwiegend Landwirte geworden und bauen Bananen, Sorghum, Mais, Bohnen, Maniok und Reis an und züchten Kühe, Ziegen und Schafe. 1987 wurde die Bevölkerung in Shubi auf 153.000 geschätzt.
Quelle:  http://en.wikipedia.org/wiki/Shubi_people

Die Schatzkammer einer dummen Person ist ohne Gewinn. Wahrscheinlich folgen eine Menge Probleme, die zum Tod führen.
(Ein Unerfahrener kann mit Reichtum nicht umgehen. Durch unüberlegte Handlungen werden wahrscheinlich Verlust des Reichtums und Probleme folgen, die größer sind, als wenn kein Reichtum vorhanden gewesen wäre.)

Eine reiche Person hat keinen Berg.

(Wenn man reich ist, hat man keine gewöhnlichen Probleme, es stehen keine Berge (Hindernisse) den eigenen Wünschen im Weg. Man kann mit seinem Geld fast alles kaufen, wenn das nicht geht kann mit Bestechung und Korruption den eigenen Wünschen nachgeholfen werden. So ist es sehr schwierig für eine reiche oder mächtige Personen, ehrlich zu bleiben.)

Es ist schwierig, ein Lehrer oder ein Führer zu sein. Du musst die Wissenschaft oder den Weg kennen. Wenn nicht, tritt zurück.

(Viele Menschen in Gesellschaft und Politik, die der Führungsschicht angehören, haben nicht die Fähigkeiten, die sie für ihre Aufgabe brauchen.)

Es ist schwierig einer Falle zu entkommen, welche gegen dich ist, auch wenn du versuchst, sie zu vermeiden.

(Man kann es nicht allen recht machen, ungewollt oder unbewust verärgert man andere, die einem danach böse sind oder schaden wollen. Auch, wenn man es vermeiden will, tritt man jemandem auf die Füße. Man kann sich nur nach seinem Gewissen richten und möglichst keine unmoralische Taten begehen.)

Esse weniger und gehe früh ins Bett.

(Mit Mäßigung aller natürlicher Bedürfnisse wirkt man als vernünftiger Mensch und wird als solcher geschätzt.)

Frage nicht nach Lukole, wenn du bereits Mubaga (zwei verschiedene Dörfer) erreicht hast.
(Das Sprichwort bedeutet, man soll nicht eilig nach neuen Orten suchen. Man sollte erst in Ruhe den Ort erkunden, an dem man ist und von dem man wahrscheinlich noch lange nicht alles kennt.)

Wasser folgt dem Hang.
(Wasser fließt nur bergab, ein Naturgesetz ohne Ausnahme. Im menschlichen Verhalten bedeutet es die Beziehung von Ursache und Wirkung. Ein bestimmtes Verhalten oder eine Tat zieht unweigerlich eine bestimmte Folge nach sich.)

Wenn das Krokodil herum springt endet es durch einen Speer.

(Wenn das Krokodil unachtsam vor sich hin spielt wird es früher oder später mit einem Speer der damit jagenden Menschen erlegt. Es soll zur Besonnenheit mahnen, dass man bedenkt, was von den eigenen Aktivitäten wichtig ist.)

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Subi Sprichworte
Subi (auch Kisubi, aber nicht wie oft angegeben Shubi mit dessen Synonymen Kishubi, Shuwi und Urushubi) ist eine Bantusprache der Niger-Kongo-Sprachfamilie im Biharamulo Distrikte der Region Kagera im Nordwesten von Tansania am Viktoriasee. Sie wird vom Volk der Subi gesprochen. Noch (2009) hat die Sprache etwas über 100.000 Sprecher im Biharamulo Distrikte und weitere 100.000 Sprecher in Tansania. Sie ist stark vom Aussterben gefährdet, da die Anzahl ihrer Sprecher immer weiter abnimmt und in den meisten Sprachlisten nicht erwähnt wird und es keine herkömmliche Standard Orthografie gibt. Zudem wird im Kontakt mit anderen oft nicht mehr Subi, sondern immer mehr Suaheli (Swahili) verwendet.
Versuch einer Dokumentation der Sprache im Internet:
http://tangaya2017.blogspot.com/p/kisubu-phonemes.html


Du hast viel Glück, du hast immer Erfolg!
(Das bedeutet, wenn jemand immer Erfolg und Glück in allen Dingen hat, werden andere misstrauisch oder neidisch. Irgendwann wird man der Zauberei oder der Hexerei verdächtig.)

Du kannst den Tag nicht abschließen vor Sonnenuntergang bewerten.
(Ähnliches deutsches Sprichwort: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.)

Du kannst einmal ein Gauner (Dieb) sein, aber warte ein wenig, sie fangen deine Hand in der Tasche.
(Das bedeutet, wenn man immer böse und unehrlich ist, oder ein Dieb, wird das einmal offenbar werden und wird vielfache Schuldgefühle bekommen.)

Du wagtest, eine Peitsche an deiner Frau zu benutzen. Besser, du wirfst sie weg.
(Das bedeutet, heute hat die Frau einen Fehler gemacht, man weis aber nicht, ob man selst später einen noch größeren Fehler machen wird. Wie wird dan die Frau den mann strafen?)

Ein Mensch, den du siehst, könnte dich überraschen.

Gutes Benehmen wird belohnt.

Man darf über die Fehler der Ältesten nicht in der Gegenwart der Jungen sprechen.

Man sollte anderen nichts Schlechtes wünschen.

Man sollte immer sein Zuhause ehren.

Obwohl ein großer Mann, reich an Besitztümern, kannst du den Tod nicht überwinden.
(Das bedeutet, man sollte sich nicht dauernd selbst loben, wenn man andere übertrifft. Auf die Dauer wird man überheblich und andere verachten, doch den Tag des Todes wird man nicht vermeiden können.)

Sobald du von einer Schlange gebissen wirst, würdest du sogar eine Eidechse fürchten.
(Das bedeutet, nach einer schlechten Erfahrung, ist man in ähnlichen oder vergleichbaren Situationen besonders vorsichtig und zögerlich. Ähnliches deutsches Sprichwort: Gebranntes Kind scheut das Feuer. und Gebrühte Katze scheut auch (das) kalte Wasser. und andere. Vergleichbare Sprichwörter auch in etlichen anderen Ländern.)

Wenn du deine Angehörigen warnst und sich beachten es nicht, wird die Welt sie belehren.

Wer Chaos auslöst, sollte die Konsequenzen tragen.

Wer sich keine Sorgen macht, bekommen deshalb Probleme.
(Das bedeutet, wer in jungen Jahren die Ratschläge von Älteren mißachtet und gedankenlos und ohne Vorsicht lebt, wird schnell Dummheiten begehen oder anderen schaden, bis er dadurch selbst Probleme bekommt.)

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Sprichworte der Sukuma
Das Volk der Sukuma lebt im Nordwesten von Tansania und hat ein Siedlungsgebiet am Südufer des Victoriasees und verschiedenen Bereichen der Landkreise Mwanza, südwestlichen Spitze der Mara, Simiyu Region und Shinyanga Region und der berühmten Serengeti Ebene. Die Sukuma-Sprache ist ein Bantusprache und wird mit lateinischer Schrift geschrieben. Sie betreiben vorwiegend Ackerbau, Fischfang und Viehzucht. Mit ca. drei Millionen Menschen sind die Sukuma eine der größten Volksgruppen (über 13%) der Einwohner in Tansania.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sukuma

Auch wenn du eine lange Zeit im Wasser bleibst, macht es dich nicht sauber.
(
Bei einem Sauberkeitswettbewerb der Tiere dachten die Fische, sie würden gewinnen, da sie ja immer im Wasser wären. Die Krabben waren voll Sand, der Fisch hatte Algen um den Hals, das Krokodile hatte Fleischresten zwischen ihre Zähne und so weiter, sie verloren den Wettbewerb. Die Tiere wie Schweine, Affen oder Esel bereiteten sich gut vor und gaben sich Mühe, sich zu waschen und waren damit die Gewinner. Ergebnis: Auch, wenn man eine Sache lange Zeit macht, reicht die Leistung nicht immer aus. Man muss daran arbeiten, um erfolgreich zu sein.)

Beleidige nicht den Jagdführer, bevor die Sonne untergegangen ist.

(
Bei der Jagd ist der Tag ohne Erfolg verstrichen, erst bei der Dämmerung kommt das Wild an die bekannten Stellen. Man soll Geduld und Vertrauen bis zum Ende haben und sich mit zu früher Wut auf Führer oder Berater zurückhalten, bis der Tag vorbei ist.)

Der Wind bricht keinen Baum, der sich beugt.


Die Hacken von zwei Menschen, die zusammen ein Feld kultivieren, kollidieren manchmal gegeneinander.

(Zwei Menschen, die sich nahe stehen, wie Ehepaare, Famileien oder Freunde, geraten trotz gleichen Interessen manchmal durch ein Missverständnis oder anderes aneinander.)


Die Henne mit Küken schluckt nicht den Wurm.

(Eine Henne sucht ständig nach Nahrung für ihre Küken. Erst wenn die Küken genug gefressen haben, sucht sie etwas für sich. Genauso haben Eltern die Pflicht für ihre Kinder für Nahrung, Gesundheit, Bildung, Kleidung und andere Bedürfnisse zu sorgen. Dabei müssen die Eltern möglicherweise auch Opfer bringen, wie z.B. ein übermäßiger Lebensstil, teure Kleidung oder anderes.)


Die Last eines Freundes ist wie ein Korb mit Federn.


Ein Knie zieht kein Kind auf.
(Einer allein kann kein Kind großziehen. In verschiedene andere Formen in vielen Teilen Afrikas. Kindererziehung ist in größeren Familien ein Gemeinschaftswerk, alle beteiligen sich, teilweise auch Nachbarn und Freunde.)


Es gibt keine Eile. Immer mit der Ruhe.
(In der Sukuma-Geschichte gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, mit denen ein falscher Lehrer die Menschen zu täuschen und zu verwirren sucht. Der erste Weg ist zu sagen, dass es keinen Gott gibt. Der zweite ist zu sagen, dass es keine Hölle gibt. Der dritte Weg ist der Rat dieses Sprichworts. Es soll die Menschen vor der Notwendigkeit von Veränderungen täuschen. Man soll zum Nichtstun und abwarten verleitet werden, bis es zum Handeln zu spät ist. Es ist eines der negativen Sprichwörter, die das Gegenteil ihrer eigentlichen Aussage meinen.)

Ich bin von einer Tsetse-Fliege gebissen worden.
(Man wird von jemandem unerbittlich belästigt/genervt, bis man dessen Forderungen nachgibt. (etwas tut, verspricht, bezahlt oder ähnliches, was man eigentlich nicht wollte))

„Ich habe ein Rätsel.“ „Lass es hören.“ „Ein guter Mensch geht (zu Gott) mit seiner Kleidung?“ – „Kartoffel“.
(Die Sukuma leben in ländlichen gebieten und betreiben Landwirtschaft. Dabei bauen sie viele Kartoffeln an. Eine gute Kartoffel wird mit Haut und Schale gegessen. Bei schlechten Kartoffeln werden die schlechten oder fauligen Stellen herausgeschnitten. Bildlich ist die Haut oder Schale der Kartoffel die Kleidung der Menschen. Wenn man zu Gott geht, sind die guten Taten die Kleidung des Menschen, schlechte Menschen haben mangels guter Taten keine Kleidung, sie wurde wie die schlechte Haut der Kartoffel entfernt. Es bedeutet, dass man beim Übergang ins nächste Leben keinen Reichtum und materiellen Besitz mitnehmen kann, nur die guten Taten, die man im Leben getan hat.
Rätsel sind in Afrika eine beliebte Art der Kommunikation, Lehre oder Sprichwörter. Die Antworten sind manchmal völlig anders als der Inhalt, was sie noch interessanter, illusorisch und herausfordernd macht. Dieses Rätselsprichwort findet seine Verwendung bei Beerdigungen in der Messe und am Grab. Sie werden in einem wechselseitigen Stil von Frage des Predigers und Antwort der Gemeinde verwendet.)


Ich zeige dir die Sterne und den Mond, aber alles, was du siehst, ist die Spitze meines Fingers.

(Von einem großen Reichtum und Wohlstand in Kultur, Sprache, Traditionen und Bräuche (die große Vielfalt der Sterne) erkennen, verstehen und verwenden die Leute nur einen sehr kleinen Teil dieses Schatzes (nur die Spitze eines Fingers). Manchmal sehen die Leute auf den falschen Teil oder Punkt eines bestimmten Themas, der Spitze des Fingers und nicht auf die Sterne.)

Mache Markierungen auf den Bäumen.
(Das Sprichwort stammt von der Geschichte der zwei Brüder. Zwei Brüder zogen von zu Hause in die Welt. Der Erste markierte die Bäume am Weg oder fällte sie, um an den Kennzeichen den Weg zurück zu finden. Der Zweite befreundete sich auf seinem Weg mit vielen Bewohnern an seinem Weg an, die ihm später den Rückweg zeigen konnten. Nach Beider Rückkehr wollte der Vater von beiden ihren Weg sehen. Der Erste zeigte die Markierungen an den Bäumen, hatte aber sonst nichts. Der Zweite wurde von allen seinen am Weg wohnenden Freunden herzlich empfangen und erhielt zusätzlich viele Geschenke. Danach veranstaltete der Vater für den zweiten Sohn ein Fest, denn der hatte überall gute und bleibende Spuren hinterlassen. Das bedeutet, gute persönliche Beziehungen sind eines der wichtigsten Dinge im Leben.)

Morgen macht uns damit bekannt, was morgen sein wird.
(
Man kann heute nicht wissen, was morgen geschehen wird. Was heute verborgen ist wird morgen enthüllt. Ob man eine reife Erdnuss oder einen faule hat, wird sich erst beim öffnen der Schale zeigen.)

Schau nach oben, Tungu mein Kind.
(Das Sprichwort kommt von einer Begebenheit während einer Hungersnot. Einige Männer waren unterwegs, etwas Essbares zu suchen. Abends kamen sie an ein Haus, in dem nur die Mutter mit ihrem Sohn, der Tungu hieß, waren. Sie sagte zu ihrem Sohn, er soll oben unter dem Rand des Topfes schauen, weil sie dort für ihn den steif gekochten Brei aus dem wenigen Maismehl kleben wolle. Am Boden des Topfes kochte sie getrocknete grüne Blätter für die Männer.
Als alles gekocht war und das Essen bereit war, sagte sie: „Schau nach oben, Tungu mein Kind.“ Er blickte auf und sah unter dem Rand auf der Oberseite des Topfes den Brei und begann zu essen. Die Männer hatten keine Ahnung und bekamen nur die getrocknete Blätter am Boden des Topfes zu essen. Genauso sollen die Menschen am jüngsten Tag suchen, was oben bei Gott ist. Man soll den Geist nach oben richten, nicht auf Dinge, die unten auf der Erde und gestorben sind.)

Sobald du Hunger erlebst (großen Hunger), warum willst du immer gleich essen?

(Wenn Kinder Hunger bekommen, wollen sie meist unverzüglich etwas essen. Es soll Geduld, Ausdauer und Disziplin lehren, weil man warten soll, bis es zu den Mahlzeiten etwas zu essen gibt. Das dauernde zwischendurch essen kann möglicherweise zur Völlerei und Übergewicht führen. Überhaupt soll ein geregeltes und diszipliniertes Leben gefördert werden.)

Zwei Ameisen scheitern nicht, wenn sie an einer Heuschrecke ziehen.
(
Sprichwort auch der Haya. Ein kultureller Wert in Afrika ist die Gemeinschaft. Wenn man etwas gemeinsam tut, wird es eher ein Erfolg, als wenn man etwas alleine unternimmt, obwohl andere das gleiche wollen.)

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Sprichworte der Wameru
Die Wameru sind ein Bantuvolk in Tansania in der Arusha Region, die im Gebiet des des über 5000 Meter hohen Bergs Mount Meru leben, den sie im Süden und Westen bis 1800 m Höhe hinauf bewohnen. Der Mount Meru und der Arumeru Distrikt in der Arusha Region sind nach ihnen benannt. Ihre Sprache ist das Kimeru. Durch den verhältnismäßigen Wasserreichtum sind die Wameru in der Lage, intensive Landwirtschaft zu betreiben.
Obwohl die Wameru teilweise auch nur Meru genannt werden, sind sie nicht identisch oder verwandt mit den Meru in der Meru Region in Kenia.
Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Wameru

Bist du wie Ararunya, der seine eigenen Leute nicht kennt?
(Ararunya war ein Mann, der ein großes Erbe bekam. Er hatte noch mehrere Verwandte, die auch Rechte auf einen Teil der Erbschaft hatten. Da Ararunya aber gierig und neidisch war, verschwieg er die Erbschaft und kannte in diesem Zusammenhang seine Verwandte nicht mehr. Das Sprichwort soll vor Gier und Neid warnen.)

Bist du wie die Hyäne, die eine Kuh aus einem Teich gezogen hat?
(Die Hyäne hatte eine Kuh aus einem Teich gerettet, um sie danach aufzufressen. Das Sprichwort meint damit einen Menschen, der vorgibt, jemandem zu helfen, ihm aber zum eigenen Nutzen Schaden zufügt.)

Ein Nashornvogel sagte, dass er den Schnabel für seine Brut machen werde, aber er verdarb es.
(Das Sprichwort ist eine Anspielung auf die ungewöhnliche Schnabelform des Nashornvogels. Das bedeutet, ein Angeber verspricht Dinge, zu denen er nicht in der Lage ist. Er ist ein Aufschneider und Angeber.)

Gott hat ein Horn und einen Schöpflöffel.
(Das bedeutet, Gott hat das Füllhorn, aus dem alle guten Dinge auf der Erde kommen. Mit dem Schöpflöffel verteilt er sie an die Menschen. Damit wird gesagt, dass alles Gute von Gott kommt.)

Sei vorsichtig, sei nicht wie eine Würgefeige, die einen Chininbaum entfernt.
(Die Würgefeige wächst oben auf Wirtsbäumen um Sonnenlicht zu bekommen und lässt ihre Wurzeln um den Wirtsbaum herum bis zur Erde wachsen. Die Würgefeige wird immer größer, bis ihre Wurzeln den Wirtsbaum in ihrer Mitte erdrücken und absterben lässt. Dieser Wirtsbaum ist oft ein Chininbaum (Rauvolfia caffra), der von den Wameru vielfältig genutzt wird, die Würgefeige hingegen weniger. Das bedeutet, man sollte sich nicht wie die Würgefeige bei anderen ungefragt einmischen und sie mit unaufgeforderten Ratschlägen bedrängen, da es den anderen irgendwann zu viel wird. Entweder sie werden vertrieben oder der, der sich einmischen will, auch wenn es vorher die besten Freunde waren.)

Wenn du siehst, dass Wasser Stämme trägt, bleiben zurück.
(Stämme auf dem Wasser stammen meist vom Hochwasser, das in der Regenzeit Baumstämme vom Ufer der Flüsse mitreist und auf dem Wasser zu Tal befördert. Wenn man flussabwärts dadurch Baumstämme in den Flüssen treiben sieht, kann man sicher sein, das kurze Zeit später das Hochwasser kommt und man sich vorher in Sicherheit davor bringen muss. Das bedeutet, wenn man Menschen miteinander streiten sieht, sollte man sich möglichst von ihnen entfernen. Wenn der Streit eskaliert, sollte man sich vorher aus der Gefahrenzone entfernen.)

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