Deutsche Sprichwörter über das Glück
Ander Mann, ander Glück.
Andrer Mann, anderes Glück.
Auf Erden kam nie ein Glück so hoch, dem Unglück nicht könnt folgen noch.
Auf und ab wie ein Ball tanzt allzeit des Glückes fall.
Augenblick gibt das Glück.
Behüt' uns Gott vor großem Glück, gnädigem Herrn und gesunder Speis.
Bei dem Geiz ist wenig Glück.
Bei der Wahl zwischen Not und Sünde ist das Glück bei der Not.
Bei einem Glück sind zwei Unglück.
Bei großem Glück ist große Gefahr.
Bei großem Glück ist selten Bestand.
Bei gutem Glück fürchte Unglück.
Bei kleinem Glück ist kleine Sorge.
Beschaffen Glück ist unversäumt.
Beschaffen Glück kann kein Unfall abwenden.
Beschaffen Glück kommt oft und dick.
Bescheiden Glück kommt alle Tage.
Bescheiden Glück kommt über Nacht.
Beschert dir Gott ein ziemlich Glück, so siehe, das dich der Geiz nicht drück. Nach Reichtum eil nicht allzu sehr, das sich das Glück nicht widerkehr.
Beschert dir Gott Glück, so gebrauch es recht mit nutz und Dank.
Beschert Gott Glück, es geht nimmer zurück.
Brauch deine Stärke wider das Glück, nicht wider den Mann.
Darnach sich einer schickt, darnach es ihm glückt.
Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Das höchste Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Das Glück, es klopft bei manchem an, der Narr lässt's vor der Türe stahn.
Das Glück fliegt: wer's fängt, der hat's.
Das Glück fürchtet die Kecken.
Das Glück fürchtet die Klugen.
Das Glück gibt den Augenblick.
Das Glück gibt vielen zu viel, aber keinem genug.
Das Glück hat Flügel.
Das Glück hat Weiberart, liebt die Jugend und wechselt gern.
Das Glück hilft denen nicht, die sich nicht selbst helfen.
Das Glück hilft den Kühnen gern, von weißer Leber bleibt es fern.
Das Glück ist blind, sieht niemand an.
Das Glück ist dem Frommen feind.
Das Glück ist der beste Leim, der (so) die Gemüter zusammenfügt.
Das Glück ist der Einfältigen und böser Leut Patron.
Das Glück ist eine dumme Kuh: Es läuft dem größten Ochsen zu.
Das Glück ist ein Geber und ein Nehmer.
Das Glück ist ein Nehmer und ein Geber.
Das Glück ist ein Gebiger, Nehmiger.
Das Glück ist ein Heuschober: rupfe davon, so hast du.
Das Glück ist ein Rindvieh, es findet immer seinesgleichen.
Das Glück ist ein Rindvieh und sucht seinesgleichen.
Das Glück ist ein so starker Wein, dass diejenigen, die einmal daran trunken werden, nicht eher als im Tode den Rausch ausschlafen.
Das Glück ist gläsern.
Das Glück ist kugelrund, es trifft wohl manchen Pudelhund.
Das Glück ist kugelrund, läuft einem in den Mund, dem andern in den Strund, verändert sich all Stund.
Das Glück ist rund, es läuft dem einen in den Mund, dem anderen in den Strund und ändert sich zu aller Stund.
Das Glück ist mit dem Tüchtigen.
Das Glück ist mit den Dummen.
Die Dummen haben das meiste Glück.
Das Glück ist nicht deren, die es verdienen, sondern denen es beschert ist.
Das Glück ist rund, dem einen läuft's ins Haus, den andern draus.
Das Glück ist rund, halt dich an die Tugend.
Das Glück ist rund, wer's kriegt, dem ists gesund.
Das Glück ist wandelbar und unbeständig, wälzt sich von einem zum andern.
Das Glück ist wie ein junges Weib, das liebt die jungen Männer und lässt die Alten.
Das Glück kann mehr, als der längste Arm erreichen.
Das Glück kommt über Nacht.
Das Glück kommt von ungefähr wohl über neunzig Meilen*20 her.
Das Glück lässt sich eher erschleichen denn erlaufen.
Das Glück lässt sich melken, von Huren, Buben und Schälken.
Das Glück muss den Mann, nicht der Mann das Glück suchen.
Das Glück muss man erobern.
Das Glück muss man regieren, das Unglück überwinden.
Das Glück reitet auf der Post, wers ereilt, der hats.
Das Glück schenkt nichts, es leiht nur.
Das Glück und der Sieg geht um wie die Wacht.
Das Glück will herzhaft angesprengt und nicht gefürchtet sein.
Das Glück will geritten und nicht gefürchtet sein.
Das Recht ist des (für) [der] Wachenden, das Glück des (für) [der] Schlafenden.
Das unbeständige Glück, behält stets seine List und Tück.
Das Unglück tut sich (oft) wenden, wenn Glück kommt von allen Enden.
Davonlaufen ist ein kurzer Auszug, wenn's Glück einem den Zins aufkündigt.
Dem Feigen zeigt (weist) das Glück den Rücken.
Dem Glück ist niemand stark genug.
Dem ist kein Glück beschert, der sein sich wehrt.
Dem Meister bleibt doch seine Kunst, ob ihm schon Glück versagt seine Kunst.
Den Narren bringt sein eigen Glück um.
(Ursprung des Sprichworts ist in der Bibel, Die Sprüche Salomos 1, 32: „Denn den Unverständigen bringt ihre Abkehr den Tod, und die Toren bringt ihre Sorglosigkeit um,“)
Der Bösen Glück ist ihr groß Unglück.
Der eine hat Glück, der andre sät darauf.
Der eine hat Glück, der andre Ungemach.
Der Fromme fürchtet das Glück, der Böse das Gesetz.
Der Narren Glück, ihr Unglück.
Der Neid wächst aus Glück und Heil.
Der Ruchlosen Glück bringt um.
Der Schuldige hat bisweilen das Glück, selten die Zuversicht, verborgen zu bleiben.
Der schwach und arm sie müssen leiden, der stark und reich hat Glück zu beiden Seiten.
Der Stärkste hat allzeit Glück und recht.
Der Weise trägt sein Glück bei sich.
Des einen Glück, des andern Ungeschick.
Des einen Glück, des andern Unglück.
Des einen Glück ist des andern Unglück.
Des einen Glück ist des andern Unglück und des einen Unglück ist dess andern Glück.
Des einen Glück ist des anderen Leid.
Des einen Schad oder Verderben ist des andern Glück.
Des einen Unglücks Ausgang ist des andern Anfang.
(Egal was zuerst kommt, das Glück oder das Unglück des einen ergibt das andere des anderen. Es bleibt das gleiche Sprichwort, egal, in welcher Reihenfolge. Im Sprichwörter Lexikon von Wander werden trotzdem mindestens 6 verschiedene daraus, manchmal nur mit einem Wort Unterschied oder gleich beide Reihenfolgen in einem.)
Des Glücks Gefährt ist Neid.
Des Glücks Gewalt hat Monds Gestalt.
Des Glücks Gewalt, wie Monds Gestalt, sich ändern tut, drum habs in hut.
(Die längere Version ist die ältere und Originale Version von diesem Sprichwort. Sie Steht schon bei Petri (1605) und Henisch (1616), von Sailer (1810) wurde das Sprichwort um die 2. Hälfte gekürzt, da er wahrscheinlich die Veränderlichkeit des Mondes als allgemeinen Kenntnisstand voraussetzte und nach ihm weggelassen wurde.)
Des großen Glücks Gaben, den Besitzer oft gefällt haben.
Die Freude ist der Schlüssel zum Glück.
Die Kunst bedarf des Glücks, und das Glück bedarf der Kunst.
Die Narren haben mehr Glück als Recht.
Die Schwalben fliegen nur dem Sommer, die Tauben insgemein den weißen Dächern und die Freunde dem Glücke nach.
Donnert das Glück, kehr dich nicht dran, lass das Wetter vorübergahn.
Durch Glückes Rühmen kam Unglück ins Haus.
Einem glückt, was Hunderten missglückt.
Einerlei Namen haben nicht einerlei Glück.
Ein Frommer vergönnt niemand sein Glück.
Ein Glück neidet das andre.
Ein Mondkind fährt mit dem Glück auf und ab.
Ein Quäntlein Glück ist besser als (denn) ein Pfund Weisheit.
Ein Tröpflein Glück gilt mehr, denn ein Fass voll Weisheit.
Es ist besser eine Unze Glück als ein Pfund Weisheit.
Es ist besser ein Quäntlein Glück, als ein Pfund Weisheit.
Ein unbedachter Augenblick zerstört oft unser ganzes Glück.
Er hat mehr Glück als Recht.
Er hat mehr Glück als Verstand.
Mehr Glück als Verstand.
Es bringt den Narren sein eigen Glück um.
Es hat einer Glück darnach er tut.
Es hat jeder Glück, darnach er tut.
Es hat mancher mehr Glück als Recht.
Es ist auch dieses ein Streich des blinden Glückes, dass die gute Geschicklichkeit schimpflich belohnt und die Torheit bekrönt wird.
Es ist ein gefährlich Glücke, so man an Stricke legt.
Es ist ein großes Glück, auf seinen eigenen Füßen ruhen.
Es kauft einer vom andern die Ware, aber das Glück dazu kann keiner mitkaufen.
Es verkauft wohl einer dem andern die Ware, aber das Glück kann er dabei nicht liefern.
(Ein Jahrhunderte altes Sprichwort, das viele heute nicht mehr kennen. Werbung verspricht überall das Unmögliche, nämlich das Glück, Freude und vieles mehr, beim Kauf einer unnützen Ware. Man fällt immer wieder darauf herein und kauft immer mehr, weil man das erhoffte Glück doch nie erhält. Wie in früheren Zeiten kann auch heute keiner das Glück kaufen, das man von den Dingen erhofft. Die Dinge braucht man nicht, stehen im Weg und haben das Geld gekostet, das man dringender für anderes benötigt hätte. Man erhält nicht einmal ein Glücksgefühl, eher das Gegenteil über den Ärger der nutzlosen Verschwendung. Viele verfallen in einen Kaufrausch, der offiziell schon als Krankheit anerkannt ist, ohne je die Erfüllung zu erreichen, nur Entzugserscheinungen, wenn das Geld alle ist und nur Schulden und Frust bleiben.)
Es kommt manchem das Glück vor die Tür, wenn er (sie) nur auftäte, eh es weiterläuft.
Es kommt manchem ein Glück vor die Tür, wenn er nur die Tür auftäte.
Es können nicht alle Magen großes Glück verdauen.
Es liegt alles an der Zeit und Glück.
Es liegt alles am Glück und an der zeit.
Es liegt alles am Glück und an der Zeit, es sei Glück oder Unfall.
(Bei Sebastian Franck liegt 1541 alles an Zeit und Glück (oben), bei Petri 1605 an Glück und Zeit (Mitte) und Georg Henisch hängt 1616 noch einmal Glück und Unfall dran (unten).
Fleiß ist des Glückes Vater.
Freien und Berggraben steht alles auf dem Glück.
(Das bedeutet für Bergleute einen lohnenden Fund im Bergwerk machen, oder beim Freien eine gut Frau Heiraten, beides ist eine Sache des Glücks.)
Fremdes Glück beneiden, heißt sein eignes sich verleiden.
Fuchs ohne Tücke ist ein Tausend-Glücke.
Furchtsame Leute haben kein Glück.
Fürstengunst, Aprilenwetter, Frauenlieb und Rosenblätter, Würfelspiel und Kartenglück wechseln (verändern sich) jeden Augenblick.
Gegen den Geiz hilft weder Glück noch Unglück.
Glück bedarf keines Rates.
Glück bedarf Witz und nimmt Witz.
Glück bei Glück macht guten Frieden.
Glück bringt Neider.
Glück hat Neider.
Glück folgt den Sitten.
Glück fragt nicht nach Recht.
Glück geht über Witz.
Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige.
Glück hat Tück.
Glück im Spiel, Unglück in der Liebe.
Pech im Spiel, Glück in der Liebe.
Glück ist blind, sieht niemand an.
Glück ist blind und macht blind.
Das Glück ist blind und macht blind.
Glück macht blind und ist blind.
Das Glück ist blind und macht blind.
Glück ist der Dummen Vormund.
Glück ist der Narren Vormund.
(Nach Sprichwörtern gibt es nur zwei Möglichkeiten, etwas zu erreichen: Entweder man lernt und kann etwas und arbeitet entsprechend, oder man hat Glück. Das Glück scheinen aber fast nur Narren und Dumme zu haben. Z. B. „Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln.“. Wilhelm Körte (1837) sah beide Variationen als gleich an, da er dieses Sprichwort unter einer Nr. wahlweise mit beiden, Dummen und Narren, versah. Alle anderen haben es nur entweder unter dem einen oder anderen Wort in ihre Sammlungen aufgenommen. Nur Wander hat es zwei Mal als verschiedene Sprichwörter im Sprichwörterlexikon aufgeführt. Er hat auch das Wort „Das“ davor gesetzt, ebenso als Einziger vorher 1616 Georg Henischi: Das Glück ist der Narren Vormünder.“ Bei allen anderen ist „Glück“ das erste Wort.)
Glück ist der Freunde Sommer.
Glück ist der Freunde Sommer und Ernte, Unglück aller Freunde Winter.
Glück ist leichter gefunden (gewonnen), als erhalten.
Glück ist wie ein Glas, darnach man's trägt, kanns leicht brechen.
Glück ist willkommen, vorher wie nachher.
Glück kommt alle Tag, wer warten mag.
Glück lässt sich finden, behalten ist Kunst.
Glück läuft dem einen ins Haus, dem anderen heraus.
Glück macht Freunde, aber Not bewährt sie.
(Ursprung des Sprichworts ist die Bibel, Jesus Sirach 6, 7: „Vertraue keinem Freunde, du habest ihn denn erkannt in der Not.“)
Glück macht Freunde, Unglück prüft sie.
Glück macht verrucht und Siegen verwegen.
Glück ohne Mangel, nicht ohne Angel.
Gut Glück ohne Mangel, ist nimmer ohne Angel.
Glücks kann sich niemand erwehren.
Glückt es einem, so glückt es Hunderten nicht.
Glück und Ehre haben Neid zum Gefährten.
Glück und Glas, wie leicht (bald) bricht das.
(Ursprung für das Sprichwort ist das Publilius Syrus Zitat: „Glück ist aus Glas: Wenn es glänzt, zerbricht es.“)
Glück und Gras, wie bald wächst das!
Glück und Regenbogen sieht man nicht über dem eigenen Haus, sondern nur über dem fremden.
(Dieser Spruch war wahrscheinlich vor Wander kein Sprichwort, sondern wurde von ihm für sein Sprichwörter Lexikon produziert. Der Spruch taucht erstmals 1867 im 1. Band seines Sprichwörter Lexikons unter Glück Nr. 440 auf, ohne das er eine Quelle angibt. Heute ist der Spruch an über 100 Orten zu finden und wird beim Zitieren als Sprichwort bezeichnet.)
Glück und Unglück führen einen wankelbaren Streit.
Glück und Unglück ist alle Morgen jedermanns Frühstück.
Glück und Unglück ist aller Morgen Frühstück.
Glück und Unglück sind zwei Eimer im Galgenbrunnen.
Glück und Unglück sind zwei Nachbarn.
Glück und Unglück sind nahe Nachbarn, es trägt eines das andre auf'm Rücken.
Glück und Unglück tragen einander auf dem Rücken (huckepack).
Glück und Unglück wandern auf einem Steig.
Glück und Weiber haben die Narren lieb.
Das Glück und die Weiber sind den Narren hold.
Glück und Weiber hassen die Weisen.
Gold macht taub, Glück macht blind.
Großem Glück fehlt es oft am Segen und gedeihen.
Großes Glück, große Missgunst.
Große Taten werden durchs Glück verrichtet.
Groß (Gut) Glück gebiert Narren.
Gut Glück gebiert Narren.
Groß Glück, große Gefahr.
Groß Glück hält nicht lange Farbe.
Groß Glück, wenig Urlaub.
Gut Glück ist nimmer ohn' Tück'.