Sprichwörter über
Glück, glücklich und das Glücksrad
Deutsche Sprichwörter über glücklich, glücken und glückselig
Allzeit traurig ist beschwerlich, allzeit fröhlich ist gefährlich, allzeit glücklich ist unmöglich, eins um's andre ist vergnüglich.
Allzeit fröhlich ist gefährlich, allzeit traurig ist beschwerlich, allzeit glücklich ist betrüglich, eins ums andere ist vergnüglich.
(Dieser Spruch wird an verschiedenen Stellen als deutsches Sprichwort genannt. Andere Quellen nennen den gleichen Spruch als Zitat von Joseph von Radowitz (* 06.02.1797 - † 27.12.1853). Radowitz war preußischer Generalleutnant, Diplomat und Politiker, nahm an den Befreiungskriegen teil und war 1850 kurzzeitig preußischer Außenminister.)
Bei frommen Leuten ist gut wesen, bei den man glücklich kann genesen.
Besser eine glückliche oder wohlgeratene Tochter, als ein unglückseliger Sohn.
Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.
Der glücklichen Braut fällt der Regen in den Schoß.
Der glücklichen Braut regnet es in den Schoß.
Die Glückseligen sterben beizeiten.
Ein glückliches Herz macht hüpfende Beine.
Es hat nicht ein jeder Mann eine glückselige leichte Hand zu heilen.
Es ist kein glücklicherer Fall, als wenn man von der Erde in den Himmel fällt.
Es wird dir glücken wie den Schwaben bei Lücken.
(Das Sprichwort geht auf die Schlacht bei Lucka, einer Kleinstadt im thüringischen Landkreis Altenburger Land, am 31. Mai 1307 zurück. Das Heer vom römisch-deutschen König Albrecht I., das zu großen Teilen aus Schwaben bestand, wurde vom wettinischen Heer unter Burggraf Friedrich von Nürnberg geschlagen. Das bedeutet, wenn etwas genauso wie den Schwaben bei Lucka glückt, wird es misslingen. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Lucka)
Frisch gezückt ist halb geglückt.
Geld (allein) macht nicht glücklich.
Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
(Das Sprichwort bedeutet, Besitz von viel Geld ist kein Grund, um glücklich zu sein. Beim Zitieren wird oft noch anderes, was noch fehlen soll, angehängt. Die ältesten gefundenen Belege für dieses Sprichwort: Fliegende Blätter Nr. 1214 aus dem Jahr 1868, Seite 125 unter der Überschrift „Glücklich“: „Ich sag' Ihnen, Geld allein macht das Glück nit aus!“ unter dem Bild eines dicken Mannes auf einem Sofa mit mehreren Geldbeuteln neben sich. Auch im Deutsches Sprichwörter Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander Band 1 von 1867: Unter dem Stichwort Geld die Nr. 202, 385 und 616 (202 mit allein, 385 und 616 ohne). Im 2. Band von 1870 steht unter Gut (Subst.) Nr. 277 „Viel Gut macht nicht glücklich.“ Alle 4 Stellen bei Wander ohne eine Quellenangabe.)
Glückliche Narren bedürfen keiner Weisheit.
Glücklicher, der gern äße und hat's nicht, als der`s hat, und mag's nicht.
Glücklicher ist, der gern äße, und hat nichts, als der's hat, und mag's nicht.
Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.
Glücklich ist, wer vergisst, was nicht zu erlangen ist.
Glücklich über die Bruck, verlacht man den Nepomuk.
Glücklich, wer im Besitz ist.
Glücklich, wer im Dunkel bleibt.
Glückselig ist, der ein Auge im Land der Blinden hat.
Glückselig ist der Sohn, dessen Vater nicht in der Hölle ist.
Gott muss schicken, wenn's soll glücken.
Im Regiment es glücklich geht, da Lieb regiert und Einigkeit, und jeder tut, was ihm obliegt.
Man soll keinen vor seinem Tode glücklich preisen.
Rat mit Verstand regiert glücklich in allem Land.
Toll ist glückhaftig.
Wer glücklich reisen will, muss vier Säckel mittragen, den ersten gefüllt mit Gesundheit, den zweiten mit Gold, den dritten mit einem guten Gefährten, den vierten mit Geduld.
Wird dich das Schiff heut glücklich tragen, so tust du's Morgen wieder wagen.
Wo Einigkeit ihre Wohnung hat, da glücklich geht all Ding von statt.
Wo einer weise ist, sind zweie glücklich.
Wo Glücksfall ist, ist noch mehr Zufall.
Zu einem glücklichen Leben gehören (werden diese) drei Stücke (erfordert): mit wenigen vergnügt sein, Freundschaft halten und keinen Feind fürchten.
Zu glückseligen Zeiten soll man sich fürchten vor unglückhaften Zufällen.
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Deutsche Sprichwörter über das Glücksrad
Das Glücksrad geht um.
(Das bedeutet, das Glück kann nicht still stehen, sonder dreht sich ständig. Das Glücksrad führt den einen auf, den andern herab, des einen Pech oder Unglück ist des anderen Glück. Man kann sich auch nicht auf sein Glück verlassen, da sich das Rad weiter dreht und man bald auf der nach unten drehenden Seite sein kann. Das Sprichwort zeigt auch, das Glücksräder keine neue Erfindung für Fernsehsendungen sind, sondern schon Jahrhunderte vorher bekannt waren.)
Das Glücksrad ist simpel und rund, stürzt den bald, der oben stund.
(Ein Zitat aus den Dramen von Jakob Ayrer (1544 - 1625). Er war kaiserlicher Notar und Prokurator am Nürnberger Stadtgericht und deutscher Dramatiker und Autor von Fastnachtsspielen. Wander nahm über 200 sprichwortähnliche Zitate aus seinen Dramen und erklärte sie in seinem Sprichwörter Lexikon einfach zu Sprichwörtern. Sie sind und bleiben trotzdem Zitate und sind keine Sprichwörter.)
Das Glücksrad kehrt sich bald um.
Es ist große schwere Mühe am Glückrad aufzusteigen.
(Zusatz 1630 bei Christoph Lehmann: „Wenn's einer erstiegen, ist die Furcht noch schwerlicher, dass man nicht herabfalle.“)
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