All Ding verkehret sich, Lieb und Freundschaft am allerleichtesten.
Beichte ohne Reu', Freundschaft ohne Treu, Geben nur zum Schein: Gar faule Werke sein!
Beichte sonder Reu, Freundschaft sonder Treu, Gebet ohne Innigkeit, ist verlorene Arbeit.
(Das Sprichwort ist teilweise mit Freund, aber auch mit Freundschaft verbreitet.)
Beim Geld hört die Freundschaft auf.
Beiwohnung macht Freundschaft (Kundtschaft).
(Mit Beiwohnung ist in diesem Sprichwort nicht die Pflicht des Beiwohnens in der Ehe gemeint. Es wird vielmehr die Anwesenheit bei öffentlichen Veranstaltungen, Festen oder Sitzungen beschrieben. Wenn man den Zusammenkünften von Kaufleuten beiwohnt, das heißt, an ihnen beteiligt ist, konnte man in früheren Zeiten wie heute auf Verkaufsmessen, neue Kunden werben. Auf Festen und gesellschaftlichen Veranstaltungen konnte man Kontakte knüpfen oder neue Freundschaften finden. Kontakte zwischen Männern und Frauen waren früher ungern gesehen, um keine Möglichkeiten zur außereheliche Beiwohnung zu geben. Möglicherweise meinte Sebastian Frank 1541 (Sprichwörter, Schöne, Weise, Herrliche Clugreden Seite 35b) etwas ähnliches, da bei ihm das Sprichwort etwas länger ist: „Beiwohnung macht Kundschaft, so brennt leicht Stroh und Feuer beisammen.“)
Besser ist Hundes Freundschaft, denn Feindschaft.
Besser weite Freundschaft, denn nahe Feindschaft.
Der ist ein weis verständig Mann, der Freund und Freundschaft halten kann.
(Dieses Sprichwort steht schon 1605 im Buch „Der Teutschen Weissheit“ vom evangelischer Theologen und Sprichwörtersammler Friedrich Peters (Petri) (1549-1617). 11 Jahre später schreibt Georg Henisch (1549 - 1618) in dessen Buch „Teutsche Sprach und Weißheit Thesaurus“ in Spalte 1233, Zeile 50 es wahrscheinlich ab und verwechselt dabei Freund und Feind: „Der ist ein weis verständig Mann, der Feind und Freundschaft halten kann.“ Es gehört wesentlich mehr Weisheit dazu, Freund und Freundschaft über lange Zeit zu halten, als Feinde.Für Feindschaft ist keine Weisheit notwendig, Feinde kommen schon von selbst.)
Der Pöbel misst die Freundschaft am Nutz wie Tuch an einer Elle.
Die Briefe von wahrer Freundschaft werden nicht mit Butter, sondern mit Diamanten versiegelt.
Durch Schweigen verdirbt viel Freundschaft.
Ehr, Tugend, Verstand, Treue, Lieb und Freundschaft soll durch der Weiber dünnen Schleier scheinen und schimmern.
Eine Freundschaft macht (gebiert) die andre.
Eine geflickte Freundschaft wird nimmer wieder ganz.
Ein wenig Magschaft hält gute Freundschaft, bei einem Schwager ist Freundschaft mager.
(Mage, Magschaft ist eine alte, bis ins 17. Jahrhundert, Bezeichnung für ein Verwandtschaftsverhältnis, gemeinsame Abstammung von einem Vorfahren oder Nachkommen von Geschwistern. Da Blutsverwandte nicht heiraten durften, wurde kirchlich und staatlich festgelegt, welches Verwandtschaftsverhältnis ein Ausschlusskriterium für eine Ehe ist. Alle, die danach untereinander nicht heiraten durften, gehörten zur Magschaft. Die Magschaft reichte damit wesentlich weiter als die Schwägerschaft und konnte auch entfernte, kaum bekannte Personen einschließen. Mit weitläufiger Verwandtschaft konnte man ruhig Freundschaft pflegen, da sie keinen persönlichen Einfluss hatten.)
Ein wenig Verwandtschaft hält gute Freundschaft.
Etwas Verwandtschaft macht gute Freundschaft.
Es steckt viel Ehr' und Freundschaft in einem Fass Wein.
Freundschaft, die der Wein gemacht, währt wie der Wein nur eine Nacht.
„Freundschaft geht vor allem Ding.“ Das lügst du, sagt der Pfennig, denn wo ich kehr und wende, hat Freundschaft gar ein Ende.
Freundschaft ist des Lebens Salz.
Freundschaft ist ein Brot, das nur so lange schmeckt, als es frisch ist.
Freundschaft ist für den Reichen eine Gnade, für den Armen eine Rente, für den Vertriebenen ein Vaterland, für den Kranken Hoffmann'sche Tropfen.
Freundschaft und guter Wille macht kein Recht.
Freundschaft verdirbt durch Schweigen.
Geben und Wiedergeben hält (erhält) die Freundschaft zusammen.
Geflickte Freundschaft wird selten wieder ganz.
Gegen den Wind beweist sich die Freundschaft.
Geld und Freundschaft trotzen der Gerechtigkeit.
Geschenke halten die Freundschaft warm.
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.
Kleine Geschenke halten die Freundschaft aufrecht.
(Laut Wurzbach in seinem Buch „Historische Wörter“ aus dem Jahr 1862, Seite 140, geht das Sprichwort auf Montesquieu zurück, der in einem Streit auf die Worte „wenn nicht alles so sich verhält, wie ich es gesagt habe, so gebe ich .Ihnen meinen Kopf.“ mit „Gut. ich nehme ihn, kleine Geschenke halten die Freundschaft aufrecht.“ antwortete. Bei Wander unter Geschenk Nr. 51 steht eine weitere andere Ursprungsgeschichte. Wahrscheinlich gibt es noch andere mehr.)
Gleiche Bürde hält feste Freundschaft.
Gleiches Unglück macht Freundschaft.
Große Freundschaft und Geschlecht machen krumme Sachen recht.
Handel und Wandel leidet (kennt) keine Freundschaft.
Im Weinfass steckt viel Ehr und Freundschaft.
In der Nähe der Gewaltigen muss die Wahrheit oder die Freundschaft dran.
Je näher Freundschaft, je bittrer Feindschaft.
Kaufmannschaft leidet keine Freundschaft.
Kommt's doch nicht aus der Freundschaft.
Kundschaft macht Freundschaft, Freundschaft macht Küssen und Küssen macht Kinder.
Kurz abschlagen ist Freundschaft.
Kurze Besuche verlängern die Freundschaft.
Kurze Rechnung, lange Freundschaft.
Lass ein böses Wort eine alte Freundschaft nicht zertrennen.
Leihen macht Freundschaft, mahnen macht Feindschaft.
Leihen macht Freundschaft, wiedergeben Feindschaft.
Leihen macht Freundschaft, wieder fordern (macht) Feindschaft.
Lob macht einen Anfang zur Freundschaft.
Man bittet nicht einen jeden aus Lieb und Freundschaft zu Gast.
Neid, Feindschaft, Hass so bald vergehen, Treu, Lieb und Freundschaft lang bestehen.
Neue Freundschaft wird selten alt.
Not, Jammer, Widerwärtigkeit, probiert Freundschaft zu aller Zeit.