Sprichwörter über
die Hölle
Die Hölle ist nach Meinung zahlreicher Religionen der Ort, an dem die Menschen nach ihrem Tod die Bestrafung für ihre im Leben begangenen Sünden erhalten. Im Gegensatz zum Leben kann keiner seiner gerechten Strafe im Jenseits entgehen. Die Hölle ist je nach Glaubensauffassung der Ort ewiger Verdammnis, der Vernichtung, unsagbarer Qualen. Die Hölle ist bevölkert von Dämonen und wird vom Teufel beherrscht.
Das Wort Hölle stammt vom althochdeutschen hell(i)a und geht auf das germanische *hel, *hal „verbergen“ zurück. Der gleichnamige Ort in der Unterwelt war ursprünglich „[die] Bergende“, „[die Toten] Aufnehmende“. Andere germanischen Sprachen haben ähnliche Bezeichnungen. In romanischen Sprachen verbreitete Varianten sind italienisch inferno, spanisch infierno oder ähnlich und gehen auf das lateinische infernus zurück, das sich von inferus, „unten“, „unterirdisch“, ableitet.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hölle
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Halbes Haus, halbe Hölle.
Halb Haus, halbe Hölle.
Hass und Neid macht (machen) die Hölle weit.
Höfe sind Vorstädte der Hölle.
In der Hölle gilt kein Stimmensammeln.
In der Hölle ist es allenthalben gleich weit.
In der Vorburg der Hölle ist auch Rauch, aber nicht so viel als in der Hölle selbst.
In die Hölle ist es überall gleich weit.
In die Hölle kommt man mit größrer Mühe denn in den Himmel.
In Rom kann man mit einer Zipfelmütze bis an die Hölle graben.
Ist eine Hölle, so muss Rom darauf gebaut sein.
Ist etwa an einem Ort die Hölle, so steht Rom oben drauf.
Wenn eine Hölle ist, so steht Rom darauf.
Je größer Gut, je mehr Brandholz, so wir in die Hölle tragen.
Je weniger Eigenwille, je minder Hölle und je mehr Himmelreich.
Lang zu Hofe, lang zur Hölle.
Lang zu Hofe, lang in der Höll.
Lange zu Hof, lange zu Höll.
(In früheren Zeiten waren Laster an Fürstenhöfen gewöhnlicher Alltag. Da Gott Laster und Sünden strafen muss, müssten die langen Sünden an den Höfen mit langen Strafen in der Hölle geahndet werden.)
Mancher gewinnt Gut mit Sünden, dass er muss in der Hölle drum braten.
(Gut meint hier nicht das Gute, sondern die weltlichen Güter, den Reichtum, den die Menschen zu Lebzeiten anhäufen oder zusammenraffen.)
Mühe und Arbeit fährt durch die Hölle.
Neuer Theolog muss eine neue Hölle, neuer Jurist einen neuen Galgen, neuer Arzt einen neuen Kirchhof, neuer Philosoph eine neue Narrenkappe haben.
Polen ist der Bauern Hölle, der Juden Paradies, der Bürger Fegefeuer, der Edelleute Himmel und der Fremden Goldgrube.
(Verschieden Sprichwörter mit negativen Vorurteilen über Polen, gegen Juden und andere Völker wurden erst durch die Sprichwörterbücher von Wilhelm Körte (1837), Eiselein (1840), Braun (1840), Simrock (1846) und andere verbreitet und bekannt gemacht und von Wander mit weiteren ins Sprichwörterlexikon übernommen. Selbst im ausgehenden 20. Jahrhundert nähren sie unterschwellig Vorurteile gegen Polen und Fremdes allgemein. Ebenso sind Begriffe wie „Polnische Wirtschaft“ weithin bekannt und bestätigen damit die eigenen Vorurteile zum Schaden aller, auch dem eigenen.
Ausführlich nachzulesen in: "Polnische Wirtschaft": zum deutschen Polendiskurs der Neuzeit von Hubert Orłowski, Band 21 von Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund, Forschungsstelle Ostmitteleuropa, Otto Harrassowitz Verlag, 1996, ISBN 9783447038775)
Quinquenellen kommen aus der Höllen.
(Quinquenellen gehen auf Kaiser Justinian (* um 482 bis † 14.11.565) zurück. Nach einer Verordnung sollte ein Schuldner, dessen Zahlungsunfähigkeit durch Unglücksfälle herbeigeführt worden war, noch 5 Jahre (quinquennale spatium) Aufschub erhalten. Weil dadurch die Rechte der Gläubiger verletzt wurden, nannte man diese Quinquenellen eine Erfindung des Teufels.)
Stolz brennt in der Hölle.
Undank, Hoffart und Neid sind drei böse Höllen Hunde.
Wäre kein Eigenwille, so wäre keine Hölle.
Was doch die Gewohnheit tut, sprach der Schneider, da warf er einen Lappen von seinem eigenen Tuch in die Hölle.
Wenn der Krieg anfängt, so eröffnen sich die Pforten der Hölle.
Wenn der Teufel einen Vormund hätte, kam' er um die Hölle.
Wenn die Sonne scheint und es zugleich regnet, so ist es in der Hölle Kirchweih.
Wenn es bei Sonnenschein regnet, so ist Kirmes in der Hölle.
Wenn es Krieg gibt, so macht der Teufel die Hölle um hundert Klafter weiter.
Gibt es Krieg, so macht der Teufel die Hölle weiter.
Wer Armut hat, der hat die Hölle.
Wer den Teufel zum Freund hat, hat's gut in der Hölle.
Wer den Teufel zum Freunde hat, kann leicht zur Hölle kommen.
Wer Schätze sammelt und niemanden Gutes tut, der spart sein Brot und läuft zur Hölle.
Wer sich vor der Hölle fürchtet, der fährt hinein.
Wer schon vor der Hölle ist, mag den Teufel wohl zu Gevattern bitten.
Wer vor der Hölle wohnt, muss den Teufel zu Gevatter bitten.
(Wander meint zu diesem Sprichwort: „Wer böse Nachbarn hat, muss suchen, in gutem Vernehmen mit ihnen zu bleiben.“ Aus meiner Erfahrung kann ich dazu sagen: Manche Nachbarn wollen das absolut nicht, sie sind und bleiben böse.)
Wer vor der Hölle wohnt, muss den Teufel zum Freunde haben.
Wie die Menschen werden gescheiter, macht der Teufel die Hölle weiter.
Wie einer tut auf Erden, so tut man ihm wieder in der Hölle.
(Ein altes Sprichwort, das schon 1548 in Agricolas Sammlung „Fünfhundert Gemainer Newer Teütscher Sprüchwörter“ unter Nr. 481 steht. Wenn daran nur ein Funken Wahrheit sein sollte, weiß man, was auf Putin und seine Spießgesellen wegen ihres Angriffskriegs 2022 gegen die Ukraine zukommt.)
Wo ein Ort auf der Hölle steht, tritt man dem Teufel leicht auf den Kopf.
Wo weder Glauben an Himmel noch Hölle, da zieht der Teufel alle Gefälle.
Zu den erschlagenen Franken gehört eine große Hölle.
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