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Lettische Sprichworte

Flagge Lettland
Wappen Lettland
                          Flagge von Lettland                                                     Wappen von Lettland

Die lettische Flagge:
Das Weiß in der lettischen Flagge ist das Symbol für die Reinheit und die Gerechtigkeit. Das Rot symbolisiert das Blut, welches zum Erlangen der Unabhängigkeit vergossen wurde. Die ungewöhnliche karminrote Farbe (Pantone-Farbcode 1807C), die als „Lettischrot“ bezeichnet wurde, soll von Beeren stammen, welche die Letten zum Färben der Flagge verwendet haben sollen.
In drei Dingen unterscheidet sie sich von der ebenfalls rot-weiß-roten österreichischen Flagge:
Das Verhältnis der Breite der Streifen beträgt 2:1:2 (bei der österreichischen: 1:1:1),
das Rot ist kein heraldisches (Hoch)rot, sondern Lettischrot
und das Verhältnis von Breite zu Länge ist 1:2 (bei der österreichischen: 2:3).

Lettland ist ein Staat in Nordeuropa, im Zentrum des Baltikums. Es grenzt an Litauen, Weißrussland, Russland, Estland und an die Ostsee. Es ist eine parlamentarische Republik und hat eine Fläche von 64.589 km² (etwas kleiner als Bayern). Lettland hat eine Bevölkerung von etwa 2,068 Millionen (2011), von der 62,1 % Letten sind. Weiter gibt es eine russische Minderheit (26,9 %) und Gruppen von Weißrussen (3,3 %), Ukrainer (2,2 %), Polen (2,2 %) und Litauer (1,2 %)

Im frühen Mittelalter in zahlreiche kleine Fürstentümer zersplittert. Nach 1237 wurden die lettischen Fürstentümer durch den Deutschen Orden erobert. Im 16. Jahrhundert geriet das Gebiet der Livländischen Konföderation in Abhängigkeit von Polen-Litauen, weshalb Teile Lettlands katholisch wurden. Bis ins 18. Jahrhundert war das Baltikum zwischen Russland, Schweden und Polen umkämpft, bis es ins Russische Kaiserreich eingegliedert wurde.

Nach der Russischen Revolution und dem Ersten Weltkrieg erklärte Lettland sich am 18. November 1918 das erste Mal für unabhängig und konnte dies im Lettischen Unabhängigkeitskrieg auch durchsetzen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Lettland von der Sowjetunion und danach als Lettische SSR der Sowjetunion angegliedert.

Am 4. Mai 1990 beschloss der Oberste Rat der LSSR zum zweiten Mal die Unabhängigkeit der Republik Lettland von der Sowjetunion; dies wurde jedoch erst mit dem Zerfall der Sowjetunion am 21. August 1991 de facto wirksam. 2004 wurde die Republik Lettland Mitglied der Europäischen Union.

   Quelle:  
http://de.wikipedia.org/wiki/Lettland
               http://de.wikipedia.org/wiki/Flagge_Lettlands

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50 der Lettischen Sprichwörter wurden von der Russistin Gisela Reller auf Reportagereisen in die Sowjetunion, die sie für die Illustrierte FREIE WELT unternahm, jahrzehntelang zwischen 1964 und 1990 vor Ort gesammelt. Weitere bisher unveröffentlichte Informationen über dieses und 50 anderer  Völker der ehemaligen Sowjetunion auf der Webseite von Gisela Reller:   www.reller-rezensionen.de/
   
Informationen zu 50 Völker Russlands, von Abasiner bis Zachuren, in einem Lesebuch mit 1001 Sprichworten und über 100 Fotos und ethnografischen Illustrationen von Gisela Reller:
„Die Heimat ist eine goldene Wiege“, ISBN 978-3-8305-3934-6, erschienen am 27.08.2019.
Ein Blick ins Buch:   
www.bwv-verlag.de/detailview?no=3934

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Allzu reife Ähren schütten ihre Körner aus.

Als die Haushenne die Perlhenne sah, scharrte sie emsig nach Perlen.

Als Erster zur Arbeit als Letzter zu Tisch.

Als man die Nachtigall lobte, krächzte die Krähe.

Altes Bier zieht neue Gäste herbei.

Andere gurrt er auf und er selber schläft.

Arbeit ist die Mutter des Gewinns.

Arbeit macht krumm, nicht reich.

Arme Leute grünen nicht leicht.

Arme Leute sind dürre Reiser, dienen sie nicht zum Heizen, so dienen sie zur Spreu.

Armut ist ein schlechter Koch.

Auch das größte Farnkraut wächst sich nicht zur Fichte aus.

Auch das schlafende Huhn scharrt.

Auch die goldene Glocke gilt für missraten, an der der hölzerne Klöppel hängt.

Auch die höchste Eiche wächst nicht über ihren Gipfel hinaus.

Aus Kärpflein werden Karpfen.

Aus Liebe zu den Fischen grüßt der Biber den Teich.

Baue die Küche nicht zu nahe der Gesindestube.

Baue kein Haus ohne Grundstein.

Bedenke, was du verlieren kannst, dann wirst du verschmerzen, was du noch nicht erworben hast.

Bei offenem Tor steig nicht über´n Zaun.

Berge verheißt er, Hümpel gibt er.

Besser die Golddukaten im Tüchlein, als die Kupferpfennige im Beutel.

Besser eine Meise in der Hand als einen Auerhahn auf dem Baume.

Besser ein Häslein in der Küche, als ein Eber im Wald.

Besser unter eines alten Mannes Bart als unter eines jungen Mannes Peitsche.

Beurteile nicht den Mann nach der Mütze.

Bier macht den Stummen beredt.

Bis die Kuh keinen Schwanz mehr hat, weiß man nicht, wozu er gut war.

Bist zu langsam von Verstand, so sei schnell zu Fuße.

Bloße Hand fängt keinen Igel.

Borgen heißt, sich einen Feind kaufen.

Brauch deine Augen im Felde, deine Ohren im Walde.

Das Beil, das nicht in den Wald geht, rostet.

Das Bier, welches der Krüger verschenkt, ist sauer.

Das Brot läuft nicht hinter dem Esser her.

Das Ende verrät den Anfang.

Das erste Mal täuschst du den Fuchs mit den Schalen, das andre Mal nicht mit den Beeren.

Das Gesetz gleicht einer Deichsel: Wohin sie gewendet wird, dorthin wird man gefahren.

Das junge Mädchen mit dem jungen Mann und der junge Mann mit dem Milchbärtchen.

Das Leben des Mannes ist so gefleckt wie das Gefieder des Spechtes.

Das Loch ist so gut wie die Tonne.

Das Netz werfen kann auch ein Blinder, das Netz ziehen kann nur ein Sehender.

Das Picken hilft den Hühnern mehr als das Scharren.

Das Recht des Klugen gilt vor dem Gesetz des Starken.

Dass du deine Schafe zählst, hält den Wolf nicht fern.

Das Stroh auf dem eigenen Herd wärmt mehr als das Holz in des Nachbars Ofen.

Das Unglück kommt auf einen Handwink, man treibt es mit Prügeln nicht fort.

Das Unglück kommt niemals weinend herein.

Das Wasser, welches man in einen goldenen Becher füllt, springt immer aus einer klaren Quelle.

Dein bester Bürge ist dein Tagewerk.

Deine Arbeit wird nicht verzögert, während du deine Sense wetzt.

Dem einen gilt das Bier nicht ohne die Hefe, dem anderen nicht ohne den Schaum.

Dem Kinde kindischer Verstand.

Den ersten Wurf von jungen Hunden ertränkt man am besten.
(Das bedeutet, bis etwas gut wird, muss man mehrfach üben.)

Den fremden Apfelbaum lobt der Gärtner am meisten, welcher weniger Äpfel trägt als sein eigener.

Den Wolf macht das Fell sowohl als die Zähne.

Der Apfel, den der Gutsherr verschenkt, gilt für faul.

Der ärgste Hagel fällt immer auf die Felder der Armen.

Der Bär, der früh aufsteht, brummt früh.

Der Bär naschte einmal Süßes, nun heißen seine Enkel Honigfresser.

Der Bauer kommt zu seinem Recht, wenn der Eule Schwanz Blüten kriegt.

Der Baum der Tugend trägt saure Früchte, der Baum der Bosheit goldenes Obst.

Der Dieb nimmt wohl den andern vom Galgen, aber er will sich nicht dafür hinhängen.

Der die Leiter hält, ist wie der, der auf der Sprosse steht.

Der Edelmann fährt mit sechs Pferden, der Bettler stützt sich auf zwei Stöcke, aber am Grabe holt er den Edelmann ein.

Der ehrliche Mann geht auf der Straße, der unehrliche an der Seite der Straße.

Der eine hat das Horn und der andre stößt hinein.

Der Esel freit unter den Eselinen, nicht unter den Stuten.

Der Fluch fährt zum Maul heraus und zur Nase wieder herein.

Der Geizige gibt vom eigenen Acker nicht mal den Stein, der dich totschlagen soll.

Der geschenkte saure Apfel gilt für süß.

Der Glückliche darf nur einen Stein in die Höhe werfen, so fällt gleich eine Wachtel herunter.

Der Glücksgaul liebt das Ausschlagen.

Der Hase, der Stiefel trägt, wird leicht von den Hunden gefangen.

Der Herr schlägt mit Ruten, der Knecht mit Knütteln.

Der Himmel ist sichtbar für jeden.

Der Honig gilt nichts, den man erst durch Zucker süßen muss.

Der Hunger macht Wasserrüben zu Zuckerrüben.

Der Kahlkopf spricht am meisten vom Haar.

Der Katze Fluch schadet den Mäusen weniger als ihr Biss.

Der Kluge merkt's an den Ästen, wie viel Wurzeln der Baum hat.

Der Kranke sucht die Heilung, und der Arzt findet die Krankheit.

Der Krebs hat kein Fett.

Der Lahme vergisst das Hinken, wenn er Brot zu holen hat.

Der Mann, der sein Pferd schlägt, schlägt auch seine Frau.

Der Mutter Stock haut nicht schärfer, als der Stiefmutter Hand.

Der Narr bestimmt den Wert des Goldes nach den Schlacken, der Weise den Wert der Schlacken nach dem Gold.

Der Narr ist der Glückliche, denn er scheut die Gesellschaft der Weisen.

Der Nichtstuer weiß stets, wie spät es ist.

Der Rauch ist immer größer als das Feuer.

Der Rücken, der bereit ist, erhält alle Lasten.

Der Rücken erhält, was der Mund verdient.

Der Schuh sei, wie er wolle, hat man ihn angezogen, so muss man ihn tragen.
(Das Sprichwort bedeutet, das man einmal eingegangene Verpflichtungen erfüllen muss, auch wenn man es hinterher bereuen sollte. Schulden müssen zurückgezahlt werden oder Ehen können nicht so einfach wieder geschieden werden.)

Der Sinn einer Frau ist wie der Wind und das Wasser.

Der Spatz, der sich unter des Gauls Schwanz hält, verkommt nicht.

Der Stolz des Armen ist einer Laus wert unter dem Daumen, der Stolz des Reichen eines Daumen über der Laus.

Der Umweg, den du um den Herrenhof machst, prägt sich dir ein.

Der Winter fragt sich, was du während des Sommers getan hast.

Der Wolf ist nicht allein, auch der Wolfsjäger ist der Gehetzte.

Der Zaun ist stolzer als der Garten.

Des Hungers Tante ist die Verschwendung.

Die Arbeit ist kein Hase, sie läuft nicht fort.

Die Arbeit liebt raue Hände.

Die Axt der Reichen fällt Bäume um, die Axt der Armen haut Späne ab.

Die Bohnen sind mehr zu tadeln als der Brei.

Die Deutschen lobt man nicht – aus gutem Grunde.

Die die Strömlinge fangen, essen sie nicht.

Die erste Hebamme bricht dem Kinde nur ein Bein, die zweite zerdrückt ihm auch den Kopf.

Die Fastenzeit der Schafe ist der Wölfe Marterwoche.

Die Fliege ging bei den Fröschen vorüber und ward von der Spinne gepackt.

Die Frau und der Ofen bleiben zu Hause.

Die fremde Flasche wird leer in drei Zügen, die eigene nicht in zehn.

Die Glatze spricht am meisten vom Haar.

Die Hoffnung ist wie Zucker im Kaffee: Auch wenn sie klein ist, versüßt sie alles.

Die Hühner werden im Herbst gezählt.

Die jungen Schwalben werden da ausgebrütet, wo die Alten das Nest gebaut haben.

Die Katze, die am Teich wohnt, lernt fischen.

Die kleinen Diebe werden eingesperrt, die großen zu Richtern erkoren.

Die Krankheit lässt sich wohl rufen aber nicht wegschicken.

Die letzte Rose, die abfällt, macht den Rosenstrauch zum Strauche.

Die Pfeife der Wahrheit muss man daheim lassen, wenn man zu Hofe geht.

Die Schenke soll zwei Werst vom Gutshaus (des Gutsherrn) stehen.

Die Unke verlacht den Frosch des Quakens halber.

Die Verschwendung speist am Morgen mit der Freundschaft und zu Abend allein.
Die Zeit verwandelt eine Eichel in einen Königssarg.
Die, welche die Strömlinge fangen, essen sie nicht.

Die Zeit macht aus einem Gerstenkorn eine Kanne Bier.

Zeit macht aus einem Gerstenkorn eine Kanne Bier.

Die Zeit verwandelt eine Eichel in einen Königssarg.
Zeit verwandelt den Eichbaum in einen Sarg.

Die Zeit verwandelt einen Kienapfel in einen Sarg.
(Kienapfel = Zapfen der Kiefer)

Durch Quieken lernen die Ferkel grunzen.

Eher bekommst du von einer Gans Hafer als von einem Reichen Hilfe.

Eigene Beine tragen weiter als fremder Gaul.

Ein angeschossener Wolf erschrickt bei jedem Peitschenknall.

Ein Bär geht fort und ein Honiglecker kommt wieder.

Ein Bastschuh passt zu keinem Stiefel.

Ein Blatt macht keinen Baum.

Einen Narren schüttelt man von jedem Strauch, einen Weisen von keinem Baume.

Eine rechte Dummheit ist immer mehr wert, als eine falsche Weisheit.

Eines Bettlers Sack wird nie voll.

Eine Schlange häutet sich einmal im Jahr, ein Weib einmal im Monat.

Eines Schlächters Hände kleben immer voll Blut.

Eine weiße Stute muss gewaschen, und eine hübsche Frau bewacht werden.

Ein Fischer ist weise am Morgen, ein Hirt ist weise am Abend.


Ein Freund reicht dem anderen die Hand, ein Feind schwingt den Säbel.
(Entsprechend diesem alten Sprichwort lässt Putin seit Februar 2022 die russischen Panzer und Raketen auf die Ukraine schießen. Die freie Welt dagegen reicht den Ukrainern die Hand mit Waffen zur Selbstverteidigung.)

Ein geschenktes Huhn hat drei Hälften, ein gekauftes nur eine.

Ein Held, der im Zorn lachen kann.

Ein kleines Leck lässt ein großes Schiff scheitern.

Ein König, der in die Sonne sieht, wird auch geblendet.

Ein Könner gilt mehr als zehn Woller.


Ein Mann ohne Bart ist wie ein Brot ohne Kruste.


Ein Rat vor der Gefahr ist Wein, nach der Gefahr Essig.

Ein Spatenstich des Gärtners gilt für zehn des Gärtnerburschen.

Ein Sumpf trocknet wohl aus, aber das Meer nicht.

Ein Versprechen, im Gasthaus gemacht, verlässt dieses nicht.
Ein Versprechen verlässt nie die Kneipe!

Er hat wohl den Trichter, aber nicht das Fass.

Er hört die Schaben schnarchen.

Er ist solch ein Glückskind, legt er der Henne gesottene Eier unter, so kriechen gebratene Küchlein aus.

Er kratzt schon mit der Fidel und sucht noch nach der Geige.

Er merkt's am Holze, wo der Baum gewachsen ist.

Er merkt's der Leber an, in welcher Gans sie gesessen hat.

Es bricht auch wohl eine Weide, wenn sie stark gebogen wird.

Es bückt sich mancher nach der leeren Börse und verliert dabei seine volle.

Es fällt nicht auf jeden Schuss ein Hase.

Es findet sich wohl, wer die Wahrheit geigt, es finden sich aber nicht, die danach tanzen.

Es gibt mehr Späne als Balken.

Es gibt mehr Tümpel als Teiche.

Es hat seinen Grund, dass die Säue wühlen.

Es ist leichter zwei Scheunen zu bauen als eine zu füllen.

Es ist nicht immer eine Hexe, die der Zauberer freit.

Es ist nicht jede Nacht die geweihte.

Es ist nicht jeder ein Deutscher, der deutsch zu reden weiß.

Es ist nur der Tag, welcher dem Auge wehtut, nicht die Nacht.

Es ist sich leicht satt essen, wenn man am fremden Tische sitzt.

Es kann keine Artischocken hofiren, wer Kohl gegessen hat.

Es kocht sich einer wohl Gras, wenn er keinen Kohl hat.

Es kommt minder auf die Saatkörner an als auf die Erntekörner.

Es verschlägt dem Edelmann nichts, wenn sein Obst missrät, wofern nur das Obst der Bauern geraten ist.

Es wächst kein Weiser aus der Erde und fällt kein Narr vom Himmel.

Fahre nicht in den See ohne Kahn!

Freundeshilfe fährt mit der Schneckenpost.

Gaul, wenn du du nur grau wärst, sagten die Esel zum Rappen.

Geduld zerbricht selbst den Herrenhof.

Gefaltete Hände verdienen kein Brot.

Geld ist klug - in den Händen eines Mannes.


Geld wartet darauf, gezählt zu werden.


Geld zerreißt einem die Taschen nicht.


Geschwind geeilt, blind geboren.

Gib dem Hunde die Wurst und er bellt nach dem Schinken.

Gib mir die Rüben und behalte das Kraut!

Glauben kann Menschen niemals mit einem Löffel eingeträufelt werden.

Gnade findet nur des Esels Ohr beim Narren.

Gold schmilzt im Feuer, der Mensch im Kummer.

Gott gibt Kalk, aber nicht sofort gelöscht.


Gott lässt den Wolf nicht mehr Junge werfen als den Hund.

Gott schuf die Fische nicht ohne das Wasser.

Guter Hanf wächst sich für Diebe zum Strick aus.

Gutes mach besser.

Gut treffen ist besser denn gut schießen.

Halt den Herrn nicht für deinen Bruder, den Wolf nicht für ein Schaf.

Hast du nur den goldenen Krug, wird dir auch die silberne Quelle fließen.

Hast du nur erst das Korn, wird sich die Tenne schon finden.

Hast du nur erst die silberne Henne, so wirst du auch bald die goldenen Eier haben.

Hofdienst hat Eile, eigene Arbeit hat Weile.

Hoffe auf Kohl, aber pflanze ihn auch.

Hoffe das Beste, wage das Schlimmste.

Hohe Wolken regnen nicht.

Hunger kennt nur das Gebot: Du sollst essen.

Im Hause des Kahlen sprich nicht vom Haar.


Immer noch besser, auf einem Schaf in den Wald zu reiten, als sich mit einem Ungebildeten zu unterhalten.


In die Angel der Wahrheit beißen nur kleine Karpfen, mit dem Netz der Lüge fischt man große Lachse.


In einem dichten Walde wachsen gerade Bäume.


In Gesellschaft hören Männer einander zu, Frauen beobachten einander.


Je älter der Rabe, je schärferer Schnabel.

Jedem Gewerk seine Wertschätzung.

Jedes Korn seine Spreu.

Je dunkler der Himmel, desto heller der Blitz.

Je grauere Farbe, desto liebere dem Esel.

Je höher der Zaun, desto besser die Nachbarn.

Je länger ein Mädchen ledig bleibt, desto besser der Platz, den Fortuna ihm bereithält.

Je mehr man dem Walde flucht, desto höher wachsen die Bäume.

Kähne für den Fluss, die Schiffe für das Meer.

Kein Dornbusch ohne Stachel, kein Aufseher ohne Peitsche.

Keine Maus geht zum andernmal in die gleiche Falle.

Keiner ist gegen Pech gefeit.

Kein Frosch so gierig, dass er nach sich selber schnappt.

Kein Hahn so alt, er tritt gern eine neue Henne.

Kein Jahr ist des nächsten Jahres Bruder.

Kein Korn ohne Spreu.

Kein lieberer Hund den Dieben als ein stummer.

Kein Mensch ohne Fehler, kein Brotlaib ohne Kruste.

Kinder zerstreuen mit einer Gabel, was die Eltern mit einer Harke zusammengescharrt haben.

Könnte das Kind vom Herzen der Mutter trinken, sie schnitte es sich aus der Brust.

Land sehen heißt noch nicht im Hafen sein.

Lass den Teufel in die Kirche, und schon steigt er auf die Kanzel.

Lass nicht das Netz daheim, so du fischen gehst.

Laus, reiße das Maul nicht auf, du beißest den Kopf nicht ab!

Lehrst du den Hasen Kohl fressen, so tu es auf deinem Felde.

Liebe ist der Morgen der Tugend, Hass der Abend der Sünde.

Lieber Schlechtes verbessern, als Gutes verderben.

Lieber von der Mutter ein Backenstreich, als von der Stiefmutter ein Wangenstreicheln.

Löffelweis arbeitet er, kellenweis isst er.

Lügen sind Flicken über die Wahrheit.

Mache das Ränzel nicht größer als den Rücken.

Mancher geht, Wolle zu scheren und kommt selbst geschoren zurück.

Man kann aus den Zitzen nicht mehr Milch ziehen, als im Euter ist.

Man lernt Lehm essen, ehe man Hunger hat (Hungers stirbt).

Man lobt die Wahrheit und ladet die Lüge zu Gast.

Man muss das Brot nicht an der Tür vorübergehen lassen.

Man muss dem Glück keinen Stein vor die Tür legen.


Man muss die Pilze erst pflücken, ehe man sie kocht.


Man muss ein Toof gute Worte zugeben, wenn man ein Stof Zuckerschoten verkaufen will.
(Toof, Stof = alte Volumenmaßeinheiten)

Man muss mit den Armen rudern, wenn die Stecken fehlen.

Man muss öfter Markttag sein lassen, als Kauftag.

Man sticht in der Nachbarin Ohr so leicht wie in einen Pelz.

Man würde den Eber schon satteln, wenn man ihn reiten könnte.

Mehr Menschen ertrinken im Glase als im Ozean.

Mein einbeiniges Kind ist mir lieber als dein zweibeiniges.


Mit dem Herrn ziemt sich kein Kirschenessen.

Mit dem Tod ist kein Vertrag zu schließen.

Mit den Augen stehlen ist keine Sünde.

Mit einem Dorn im Fuß ist schlecht gehen.

Mit einem Goldnetz fängt man die größten Lachse.

Mit Fragen kommt man bis ans Meer, mit Rudern fährt man hinauf.

Mit Geld im Beutel mangelt´s in der Schenke nicht an Freunden.

Mit lahmen Händen ist schlecht spinnen.

Mit leerem Magen wird keiner „Gott lob“ sagen.

Mit versprochenem Holz ist kein Ofen zu heizen.

Nach dem Lande der Taugenichtse gibts viele Wegweiser.

Nicht alle Körner gehen auf.

Nicht Gott, nicht Teufel können Liebchen aus ihrem Sinne herausbringen.

Nicht jeder Blitz trifft.

Nicht jeder, der einen Hobel hat, ist ein Tischler.

Nicht jeder, der im Schloss wohnt, ist König.

Nicht jeder, der im Schwitzbad geboren wurde, versteht sich aufs Heizen.

Not lehrt den Lahmen laufen.

Nur der Teufel lacht über seine Großmutter.

Ohne Arbeit geht kein Fisch ins Netz.

Ohne Widerspruch ist Freundschaft wie ungesalzener Brei.

Ordne die Dinge so, dass der Wolf zu fressen bekommt, aber die Ziege am Leben bleibt.

Rechne nach Losstellen, aber habe auch Ackerland.

Redlichkeit ist eine Bettlerin, die an einer Krücke geht, Schelmerei eine Fürstin, die eine Krone trägt.

Ringe nicht mit einem starken Mann und bringe einen Reichen nicht vor Gericht.

Rosen wachsen in einigen Gärten, Nesseln in allen.

Saures Bier bedarf keiner festen Tonne.

Schicke den Eber nach Indien, es kommt kein Elefant zurück.

Schönheit füllt den Magen nicht.

Schönheit und Scham vertragen sich nicht.


Schrei nicht, ehe die Birkenrute gefallen ist.


Schütte den alten Brunnen nicht zu, solange kein neuer ausgehoben ist.

Schwarzes Brot bedeutet nicht Mangel und grobe Kleidung nicht Nacktheit.

Sperr das Maul nicht zu weit auf, es wird dir kein Brei hinein regnen.

Stilles Wasser schwemmt die Brücken weg.

Suche den Kahn nicht weit vom Ruder.

Süsses naschte einmal der Bär, nun heißen seine Enkel Honigesser.

Trillert die Mutter, so jodeln die Töchter.

Tue erst das Beschwerliche, nun das Entbehrliche, dann das Begehrliche.

Über Gott kann man keinen Zwinger setzen und hinter das Glück keinen Antreiber.

Um die Weide rankte sich die Winde: da meinte die Weide, weiße Blüten zu tragen.

Um Flöhe zu schlachten, braucht´s keines Beils.

Unehre schlägt sich wohl durch den Busch, Ehre aber auch durch Dornen.

Unkraut findet sich allenthalben.

Versprochene Beeren füllen die Körbe nicht.


Verwandte sind nur da zum Besuchen und nicht zum Zusammenleben.

Viele Freunde, wenig Helfer.

„Vielleicht“, „beinah“ und „wenn“ sind drei Brüder.

Vom langen Fasten gewöhnt sich keiner das Essen ab.

Von Brotsuppe und Liebe ist das Erste das Beste.

Von den großen Hammeln kommt der Talg, von den kleinen Bienen das Wachs.


Wage dich nicht weiter in die See, als dein Boot dich trägt.

Wahrheit geht mit dem Bettelsack, Lüge reitet auf hohem Gaul.

Was den Mund nicht zerrissen hat, kann dennoch den Darm zerreißen.

Was ein Kind außer Haus spricht, hat´s zu Hause gehört.

Was hilft dem Floh das Springen, da er nicht tanzen kann?

Was keimen soll, das keimt; was nicht fortkommen soll, kommt nicht fort.

Was nützt die Jagd, wenn das Wild fehlt?

Was schnell wächst, wie ein Pilz, erreicht bald seine Höhe.

Was schreit der Esel so erbärmlich, da er doch so lange Ohren hat?

Was sollen der Kuh Perlen?

Was zu tun ist, tue morgens.

Weisheit wächst sich früh aus, Narrheit auch im Alter nicht.

Wem der Teich gehört, dessen sind auch die Krebse.

Wem man die Blaubeeren gibt, der will auch die Erdbeeren.

Wen das Unglück schießen will, der ist schon getroffen.

Wenn das Holz da ist, ist der Frost vorüber.

Wenn das Huhn nicht piept, wird die Henne nicht gackern.

Wenn das Wunder nach drei Tagen noch ein Wunder ist, dann bete es an.

Wenn der Apfel aus dem Hintern ist, redet er schlecht vom Gaule.

Wenn der Esel Hörner hätte, würde er den Müller nicht spießen, aber die Disteln in des Müllers Garten.

Wenn der Geizhals die Kuh melkt, muss sie Blut lassen.

Wenn der Hirt die Herde verlässt, verlässt sie auch der Hund.

Wenn der Hunger am See wohnt, lernt er tauchen.

Wenn der Junge den Schulmeister lehrte, würde dieser viel Schläge bekommen.

Wenn der Mond von Gold wäre, man hätte ihn längst schon mit Stricken auf die Erde gezogen.


Wenn der Narr einen Buckel hat, merkt man's nicht, wenn der Weise ein Wärzlein hat, spricht jeder davon.

Wenn der Pfahl vom Baum sprechen hört, sogleich fühlt er sich getroffen.

Wenn der Rauch aus der Esse ist, weiß er nichts mehr vom Holze.

Wenn der Sack voll ist, soll man ihn zubinden.

Wenn der Schwachkopf nur den Gurt seines Weibes gelöst hat, harrt er bereits des Erben.

Wenn der Stint ins Meer kommt, hält er sich für des Walfisches Bruder.

Wenn der Teufel krank ist, verlangt er nach der Beichte.

Wenn der Weise in den Sumpf kommt, bleibt er darin stecken, wenn der Narr hineingerät, windet er sich wieder heraus.

Wenn der Wolf auch das gewürgte Schaf fahren lässt, nicht das Schaf, es hat nur der Schäfer Gewinn davon.

Wenn die Katze Unglück haben soll, bleibt ihr die Maus im Halse stecken.

Wenn die Sau gebadet ist, wälzet sie sich in den Kot.

Wenn die Welle tanzt, hat sie am Kahn einen Mittänzer.

Wenn du für den Erdboden sorgst, sorgt er für dich.

Wenn du glücklich werden willst, sei nicht neidisch.

Wenn du nackt bist, ist es überall kalt; wenn du faul bist, ist es überall schwer.

Wenn du neun Geschäfte übernimmst, wird Verhungern das zehnte sein.


Wenn ein schöner Hahn kommt, duckt sich auch die hässliche Henne.

Wenn Gott an die Rose denkt, denkt er auch an den Garten.

Wenn man den Löwen erst an den Pflug gebunden hat, dann kann man auch mit ihm pflügen.

Wenn man geblendet sein soll, lieber mit einem Brande als mit einer Kohle.

Wenn man sich selber in den Finger sticht, fließt warmes Blut; wenn ein anderer sich die Hand abschneidet, rinnt rotes Wasser.


Wenn man vom Nähren spricht, prüft die Amme ihre Brüste.

Wenn unser Kind spielt, hat des Nachbars Kind glotzende Augen.

Wer alle Säue baden will, braucht viel Quasten.

Wer an der Tonne steht, hat leicht zapfen.

Wer auf einem Bett von Silber schläft, träumt von Gold.
Wer im silbernen Bett liegt, hat goldene Träume.

Wer aus dem Becher der Hoffnung trinkt, der wird verschmachten.

Wer Böses leidet, der suchet Gutes.


Wer das Amt ehrt, den ehrt das Amt wieder.

Wer das Glück findet, soll tun, als wenn er lange danach gesucht hat.

Wer das Meer hat, der hat auch die Robben.

Wer den Fährmann betrügen will, ist einen Schiffbruch wert.

Wer den Nagel bis an den Kopf einschlägt, kann den Hut nicht daran hängen.

Wer des anderen Würde nicht achtet, verliert seine eigene.

Wer dich umschmust, hat dich betrogen oder will dich betrügen.

Wer die Axt zum Fällen nicht hat, sorge für den Spaten zum Graben.

Wer greifen will, muss Hände haben.

Wer im Sumpf ist, lerne quaken.

Wer in der Heimat keine Furchen zieht, wird auch in der Fremde nicht pflügen.

Wer in der Mitte ist, wird zuerst von den Wölfen gefasst.

Wer in die Nesseln hofiert, kann sich leicht den Hintern brennen.

Wer in einen goldenen Spiegel blickt, sieht seinen Buckel nicht.

Wer krank ist, hat die Seele eines Lammes.

Wer Kühe hat, sagt Heumonat; wer Bienen hat, sagt Lindenmonat.

Wer langsam geht, kommt heil an.

(Vergleichbares deutsches Sprichwort: Eile mit Weile.)

Wer mich lobt in Präsenz und schilt in Absenz, den würg' die Pestilenz!

Wer mir gibt, ist mein Gott; wer mir nimmt, ist mein Teufel.


Wer mit einem Füllen pflügt, macht krumme Furchen.


Wer mit einem goldenen Rocken webt, hat fertige Linnen.

Wer nicht mit Minuten spart, verliert Stunden.

Wer nie einen schlechten Anfang gemacht hat, wird nie einen guten machen.

Wer nur Schalen sät, wird keine Kerne ernten.

Wer Obst hat, der hat lustige Gäste.

Wer seine eigenen Worte verschluckt, der verdaue sie auch.

Wer selbst kein Hemd trägt, schimpft zumeist auf die Nackten.

Wer sich dem Teufel verschreibt, verschreibt sich auch der Hölle.

Wer stets das Haar sucht, dem entgeht die Suppe.

Wer zu gut schläft, setze sich Flöhe ins Bett.

Wer zu viel Honig hat, schmiert wohl die Räder damit.

Wie die Quaste, so das Bad.

Wie du die Wiese liebst, danach gebiert sie dir Heu.

Willst du gut reisen - reise ohne Voreingenommenheit.

Willst du nicht katzbuckeln, gib deinem Herrn den Weg rechtzeitig frei.

Wirf die goldene Angel in den Sumpf und wenn du nicht Freunde fängst, fischest du Gäste.

Wirf die Lüge in den Salis und sie wird aus dem Meer wieder auftauchen.
(Salis = deutscher Name des 95 km langen lettischen Flusses Salaca im Norden Lettlands. Sie fließt vom Burtnieker See in Richtung Westen durch das Biosphärenreservat Nord-Vidzeme zur Rigaer Bucht der Ostsee)

Wir werden älter, unsere Übel werden jünger.

Wo eine Kirche ist, da ist ein Gasthaus in der Nähe.

Wo eine Kirche, ist der Krug nicht weit.

Wo Geld ist, da findet sich auch die Tasche.

Wo Gold voranrollt, sind alle Wege offen.

Wohin die Deichsel geht, dahin folgt der Wagen.

Wo man Gerste mäht, kann man nicht auch Hafer mähen.

Wo's Brauch ist, hält der Mann die Spindel und die Frau die Habe am Pflug.


Wo Trüffeln wachsen, wühlen die Säue tief.

Wo viel Rauch ist, ist wenig Wärme.

Wo zwei Letten sind, gibt es drei Parteien.


Zehn Worte spricht er, und elf lügt er.

Zeit und Eifer trocknen Sümpfe aus.

Zwei Hähne können nicht auf einem Gutshof leben.

Zwei Wölfe finden sich leichter zusammen als zwei Schafe.