Deutsche Sprichwörter über andere Fische
Besser einen Bitterling gefangen als still gesessen.
(Der Bitterling (Rhodeus amarus) ist ein kleiner Karpfenfisch (Cyprinidae), der nur 6 bis 9 cm lang wird.)
Besser Spierlinge gefangen als still gesessen.
(Spierling ist die Bezeichnung für verschiedene kleine Fische. Es kann allgemein ein Kleinfisch gemeint sein oder je nach Ort auch Stint, Elritze, Sandaal oder andere. Beide Male sind sehr kleine Fische gemeint, bei Wilhelm Körte ein Bitterling, bei Karl Simrock der Spierling, ein Sprichwort, bei dem jeder die kleinsten Fische einsetzt, die er kennt. Das bedeutet, etwas kleines ist immer noch besser als nichts. Laut Wander im Sprichwörter Lexikon werden Spierlinge (Cyprinus aphya L.), gehört zur Familie der Weißfische und Spieringe (Salmo eperlanus L.), Stinte und gehört zu den Salmen oder Forellen oft verwechselt. Quelle: Deutsches Sprichwörter Lexikon Band 4, Spalte 712, Spiering Nr. 1.)
Besser eine Grundel auf dem Tisch als im Teich ein großer Fisch.
Darf Gott gute Hecht und rheinschen Wein schaffen, so darf man sie auch wohl mit Danksagung essen und trinken.
Das ist (mir) ein rechter Hecht.
Den Aal hält man nicht wohl bei dem Schwanze.
Der Aal stirbt nicht, er werde denn (zuvor) mit einem Trunk Wein begossen.
Der Spierling macht, dass der Salm abschlägt.
(Spierling ist die Bezeichnung für verschiedene kleine Fische. Siehe oben.
Das Sprichwort bedeutet, wenn viele, auch kleinere oder minderwertigere Dinge, auf den Markt kommen, werden auch bessere oder hochwertigere ähnliche Teile billiger.)
Die Hechte werden deswegen in die Teiche gesetzt, damit die andern Fische nicht faul werden.
Setze Hechte in den Teich, dass die Fische nicht faul werden.
Die Hechte werden von kleinen Fischen groß.
Von kleinen Fischlein werden die Hechte so groß.
Von kleinen Fischen werden die Hechte groß.
Kleine Fische machen große Hechte.
Von kleinen Fischen werden die Hechte groß und von den Bauern die Mönche feist.
(Vergleichbares Sprichwort: Große Fische fressen die kleinen. Das bedeutet, von der Arbeit der Masse der kleinen Leute profitieren die Großen und Mächtigen.)
Die Seegroppen sterben nicht, sie ertrinken.
(Sprichwort auch in der deutschsprachigen Schweiz. Seegroppen sind eine Fischfamilie, die zu den Steinfischen gehört und in vielen Binnengewässern vorkommen. Das Sprichwort meint aber die Bewohner an den Ufern der Seen, die vom Fischfang leben und deren Leben auch sonst mit den Gewässern zu tun hat. Da diese Menschen viel auf dem Wasser sind, verunglücken etliche von ihnen und ertrinken. Das Sprichwort meint, das die meisten nicht an Land sterben, sondern im Wasser.)
Er (Es) ist zu halten, wie 'n Aal bei'm Schwanze und ein Weib bei'm Worte.
Er sagt von großem Hecht ob einem Brei.
Es ist besser der Kopf am Hecht, als der Schwanz am Stier zu sein.
(Dies Sprichwort steht 1685 unter Nr. 600/66 bei Paul Winckler. Im Deutschen Sprichwörter Lexikon (Besser Nr. 91) von Wander mutiert der Stier zu einem Stör. Bei Wander: „Besser der Kopf am Hechte, als der Schwanz am Störe.“ Etliche Sprichwörter bei Wander machen mehr oder weniger große Wandlungen durch, manche bis zur Unkenntlichkeit. Besser ein Sprichwort im Original in einem kleineren Buch, als ein mutierter Spruch in der größten Sammlung ihrer Art.)
Hechtenzünglein, Barbenmäulein bringen den Reiter um sein Gäulein.
Viel Gründlinge machen den Salm wohlfeil.
Vom Hecht den Schwanz, vom Karpfen den Kopf.
Von kleinen Fischen werden die Hechte groß, und die Mönche von der Bauern Fleiß.
(Es bedeutet immer das gleich, früher schon und heute genauso, die vielen Kleinen arbeiten und schaffen den Wohlstand, den die Großen und Mächtigen für sich nutzen. Die Vorzeichen ändern sich, die Sache bleibt die Gleiche: Die Hechte werden von kleinen Fischen groß.)
Wenn der Weißdorn blüht, hören die Hechte auf zu laichen.
Wer den (einen) Aal hält bei dem Schwanz, dem bleibt er weder halb noch ganz.
Wer den Aal fangen will, macht erst das Wasser trüb.
Wer einen Aal fangen will, macht erst das Wasser trüb.
Wer den Hecht gut essen will, muss die Galle wegwerfen.
Wer einen Gründling fängt, der fängt auch einen Fisch.
Wer Grundeln fängt, der fängt auch Fische.
Wer Gründlinge fängt, fängt auch Fische.
Wer einen Gründling fangt, der fangt auch einen fisch.
Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische.
(Spierling und Grundeln sind Bezeichnung für verschiedene kleine Fische. Siehe oben.)